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Akribie auf dem Asphalt: Der Professor nimmt die Extremdistanz beim Race Around Austria in Angriff

Online Redaktion, 10.01.2025 18:00

JULBACH. 2023 die 1.500er-Strecke in Rekordzeit gewonnen, letztes Jahr Sieg bei der Challenge rund um Oberösterreich ... eigentlich war es logisch, was da folgen wird, zum Jahreswechsel hat Michael Hofer es offiziell gemacht, quasi als Neujahrsvorsatz: Der Julbacher wird heuer die 2.200 Kilometer lange Extremdistanz beim Race Around Austria fahren.

Michael Hofer während eines Interviews vor dem Race Around Austria 2024 (Foto: Martin Granadia)
Michael Hofer während eines Interviews vor dem Race Around Austria 2024 (Foto: Martin Granadia)

„Professor“ nennen sie ihn in der Szene, denn Hofer ist ein akribischer Vorbereiter. Kaum vorstellbar, dass andere Fahrer vorab nur annähernd so detailliert ausarbeiten, wie ihr Rennen laufen soll. Mit der gleichen jahrelangen Akribie ist Hofer seinem eigenen Fahrplan gefolgt, dessen Endstation 2025 das Race Around Austria sein wird.

Tips: Hat man dich in den letzten Jahren gefragt, wann du denn die Extreme-Strecke beim Race Around Austria in Angriff nimmst, kann man deine Antworten mit „schaun ma moi“ zusammenfassen. Ist jetzt der perfekte Zeitpunkt gekommen?

Hofer: Ich bin jetzt 42 Jahre alt und ewig kann man diese Art Rennen nicht auf dem Niveau fahren, das ich fahren will. Ich sitze seit fast 15 Jahren kontinuierlich im Sattel, das Race Around Austria wird mein letztes Rennen sein, dass ich mit diesem Aufwand, mit dieser professionellen Herangehensweise absolvieren werde. Für mich passt es heuer einfach, sieht man sich die letzten Jahre an, dürfte es auch leistungsmäßig passen.

Das Race Around Austria richtet heuer die Ultracycling-Weltmeisterschaft aus, ein besonderer Ansporn?

Für die Veranstaltung ist die WM natürlich eine tolle Sache, weil es mehr Aufmerksamkeit bringt. Folgerichtig ist es für mich und meine Sponsoren auch eine tolle Sache. Ein besonderer Ansporn war die WM aber nicht, sie ist mehr die Kirsche auf der Torte, das Tüpfelchen auf dem i.

Die WM wird vermutlich aber starke Fahrer anlocken ...

Man munkelt, dass Christoph Strasser und Rainer Steinberger dabei sind. Für den Sport und die Wertigkeit der Veranstaltung ist das grandios. Für die Zuseher wird es sicher auch interessant. Mir selbst ist es eher wurscht. Ich kann deswegen nicht stärker treten, ich kann nur so schnell fahren wie ich kann. Das Schöne auf diesen langen Distanzen ist, dass man keinem was vormachen kann: Es ist über drei Tage und mehr nicht möglich, sein Leistungsvermögen zu verbergen. Ein sehr ehrlicher Sport ...

Nicht wurscht ist dir deine Vorbereitung, deine Akribie hat dir den Spitznamen „Professor“ eingebracht.

Das offizielle Routebook vom Veranstalter, in dem die Strecke beschrieben ist, habe ich zu einem richtigen „Gebetsbuch“ ausgebaut, wie es im Rallysport heißt. Es ist alles im Detail beschrieben, allzu viel möchte ich dazu aber nicht preisgeben, schließlich ist damit ein signifikanter Zeitvorteil verbunden.

Ein Puzzlestück zu deinen Erfolgen war immer dein Betreuerteam ...

... und das wird es auch 2025 sein. Eine gute Mischung aus arrivierten und neuen, rund 30 Personen. Sie sorgen dafür, dass ich eigentlich nicht viel mehr als treten muss und sind natürlich in der Organisation im Vorfeld ein wichtiger Teil. Alles alleine zu schaffen, wäre nicht möglich.

Deine Tage sind vermutlich auch so schon gut durchgetaktet ...

Ja. Ich habe das Glück, dass ich meinen Job beim Hotel Almesberger sehr flexibel gestalten kann. In einer leichten Woche komme ich auf zwölf Stunden Training, das steigert sich bis auf gut 30 Stunden. Dazu kommen Sponsorentermine und vieles mehr.

Apropos Sponsoren: Die Teuerung hat vor dem Sport nicht Halt gemacht ...

Ganz im Gegenteil, alleine der Vorderreifen, wie ich ihn am Zeitfahrrad benutze, kostet rund 100 Euro, man kann sich dann vielleicht grob überschlagen, was so ein Projekt mit so einem großen Team kostet. Ohne Sponsoren ging es mit diesem professionellen Ansatz nicht. Deshalb Danke an die Firmen Sareno, Felbermayr, Keramo, Elektro Reindl, Kölbl Tonewood, diboFLEX Bauelemente, das Hotel Almesberger und die Brauunion.

Deine Zielzeiten sind immer mit Vorsicht zu genießen, es scheint hier eine offizielle und eine inoffizielle zu geben, wir fragen trotzdem: Was hast du dir vorgenommen?

Länger als vier Tage will ich nicht brauchen.


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