Snowboardcrosser Andreas Kroh setzt Schlussstrich unter Leistungssport
HASLACH. Die letzten zwölf Jahre drehte sich für Andreas Kroh aus Haslach an der Mühl so ziemlich alles um seine Snowboard-Karriere. Nach vier ganzen Saisonen im Weltcup ist jetzt aber Schluss für den 26-Jährigen.

Mit 14 Jahren zog es Kroh nach Schladming in eine Schwerpunktschule für Snowboarder, Skifahrer und Langläufer. Bereits nach einem Jahr hat er den Sprung in den ÖSV-Kader geschafft. Mit 16 Jahren folgten schon Großereignisse. Bei den EJOF (Europäisches Olympisches Jugendfestival) gab’s eine Silbermedaille und bei den Junioren-Weltmeisterschaften in China schaute ein Top-Ten Resultat heraus.
Kreuzbandriss mit 17
Es lief alles sehr zufriedenstellend, bis mit 17 Jahren ein Kreuzbandriss im Knie ein Jahr Wettkampfpause bescherte. Mit guter Betreuung und diszipliniertem Training konnte Kroh aber den Anschluss an die Gleichaltrigen schnell wieder herstellen. Es folgten noch zwei weitere Teilnahmen bei Junioren-Weltmeisterschaften. Rang acht war dabei das beste Resultat.
Neben der Schule mit Matura als Abschluss gab es Podiums und einen Sieg bei FIS-Rennen. Wenn es der Zeitplan und die Winterlandschaft „hergaben“ war Andi zwischendurch mal gerne im Tiefschnee oder auf anspruchsvollen Freeride-Abfahrten boarden.
Siege im Europacup
Mit Siegen im Europacup und dem dritten Europacup-Gesamtrang (Saison 2020/21) war der Weg in den Weltcup geebnet. Es folgte die Aufnahme in den ÖSV A-Kader und der Status eines Heeressportlers brachte die Infrastruktur und Sicherheit, wie es ein Weltcup-Athlet benötigt. In den vier Weltcupjahren gab es immer wieder Platzierungen mit Weltcuppunkten (Top 30). Das beste Ergebnis im Weltcup war ein neunter Rang in Mt. St. Anne in Kanada 2023.
Anfänge in der Hauptschule
Dass Kroh die Liebe zum Snowboarden gefunden hat, verdankt er seinen älteren Bruder und vor allem seinen damaligen Hauptschul-Sportlehrer Manfred Reich aus Haslach. Zu dieser Zeit war der Verein ASVÖ Trendsport Haslach mit vielen jugendlichen Snowboardern sehr aktiv.
Seit 2013 ist Kroh Teammitglied vom Snowboardclub Sportunion Böhmerwald. Er hat jedenfalls vor, dem Snowboardsport erhalten zu bleiben. Trainings mit ganz jungen Athleten stehen ganz oben auf seiner Agenda.
Kroh zieht es ins Handwerk
Für die berufliche Zukunft besteht der Wunsch, langfristig mal im Baumanagement tätig zu sein. Kroh will es von der praktischen Seite her angehen und vielleicht zuerst als Handwerker im Spezial-Holzbau seine Erfahrungen sammeln.
Besonders dankbar ist Kroh seinen Eltern. Speziell die ersten Jahre nach der Entscheidung als Snowboarder in die Ski-HAK Schladming zu gehen brauchten viel Vertrauen, Organisation und finanzielle Hilfe. Als treuer Sponsor und Unterstützer ist noch die Raiffeisen Region Rohrbach zu erwähnen.
Wenn es im Volksmund heißt: „Sport ist die beste Schule für das Leben.“ Dem kann Andreas Kroh voll zustimmen: „Man bekommt als junger Mensch gute Fertigkeiten und Werte vermittelt, man lernt leistungs- und zielorientiert zu handeln, dabei fair zu bleiben und Freundschaften zu pflegen, ehrgeizig aber auch ein Teamplayer zu sein - das sind wesentliche positive Erfahrungen, die ich von meinem Lebensabschnitt im Leistungssport mitgenommen habe.“
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