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HOFKIRCHEN. Gedanken über die Gastronomie, die es während des Lockdowns und überhaupt in dieser Corona-Zeit nicht leicht hat, hat sich Hofkirchens Bürgermeister Martin Raab gemacht. Hier ist sein Leserbrief dazu.

Der Stammtisch verwaist, die Stammgäste im gesellschaftlichen Notstand   Foto: Weihbold
Der Stammtisch verwaist, die Stammgäste im gesellschaftlichen Notstand Foto: Weihbold

Viele Hofkirchner Stammtischfreunde vergewissern sich alle paar Tage: Ja, es ist noch da, mein Wirtshaus. Still ist es, nichts rührt sich! Es ist geisterhaft einsam! Das Bier schmeckt allein daheim bei weitem nicht so gut! Lange halten wir diesen Zustand nicht mehr aus! Niemand ist da, um das Wichtigste des Tages herunterzureden. Niemand, der einem zuhört. Der Frühschoppen am Vormittag, das Mittagessen beim Wirt, die Stammtischrunde am Nachmittag und das selektive Zusammensitzen am Abend. Das alles fehlt uns ungeheuerlich! Unter Menschen sitzen, mit dem Wirt blödeln, mit wortgewandten Tischpartnern das Neueste hinauf- und herunterreden. „Das bewahrt einen vor der Gefahr, dem Körper zu wenig Flüssigkeit zu geben“, meint so mancher.

Wenn man am Wirtshaustisch miteinander diskutiert, da kann man sich auch verbrüdern. Wenn sich dann völlig unbemerkt und nebenbei die Gläser immer schneller leeren, kann sogar Liebe aufkommen. Die Art von Liebe, die es nicht zulässt, seinen Zechkumpanen allein sitzen zu lassen.

Das Wirtshaus ist eine zweite Heimat

Ein Wirtshaus ist viel mehr, als es auf den ersten Blick vorgibt. Mein Wirtshaus ist meine zweite Heimat. Da finde ich Verständnis und Trost. Es kann aber auch sein, dass mich die Stammtischfreunde auseinandernehmen. Egal – im Wirtshaus ist was los!

Egal, wie oft oder wie selten man ein Wirtshaus besucht. Spätestens beim nächsten runden Geburtstag, bei einer Kindstaufe oder einem Begräbnis brauchen wir unseren Wirt. Der Wirt ist ein Profi, die Wirtin eine Perle. Schauen wir auf unsere Gasthäuser. Jedes, das einmal zusperrt, hat kaum mehr eine Chance wieder eröffnet zu werden!

Verfasser: Martin Raab, Hofkirchen


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