Könnte gemeinsame Trasse für Strom und Gas doch noch gelingen?
BEZIRK ROHRBACH. Der Forderung nach einer gemeinsamen Verlegung von Starkstrom- und Gasleitung durch das Mühlviertel verleihen Grundbesitzer und Gemeinden Nachdruck. Der Faktor Zeit spielt ihnen in die Hand.
Zwei große Infrastrukturprojekte sind derzeit im Mühlviertel geplant: Der Ringschluss der 110 kV-Leitung von Rohrbach-Berg nach Rainbach und eine 40 Kilometer lange, unterirdische Gasleitung von Oberkappel bis Bad Leonfelden. Wie die OÖ Nachrichten schreiben, wollen mehrere Grundbesitzer und per Gemeinderatsbeschluss bisher auch die Gemeinden Helfenberg, St. Peter und Arnreit dem Bau der Gasleitung über ihren Grund nur zustimmen, wenn beide Leitungen zusammen unter der Erde verlegt werden. Weitere Gemeinden könnten noch folgen.
Ein entsprechendes Schreiben richteten sie an das planende und errichtende Unternehmen Gas Connect Austria.
Vorbild in Salzburg
Bislang hielt die Energie AG, welche die Starkstromleitung im Mühlviertel plant und errichtet, aus Kosten- und technischen Gründen an einer Freileitungsvariante fest. Dass ein Nebeneinander von Gas und Strom jedoch technisch durchaus machbar wäre, zeigt ein Projekt der Salzburg AG, welche auf einer 25 Kilometer langen Strecke zwischen Saalfelden und Hochfilzen neben der Gaspipeline auch Glasfaser-, Wasser- und mehrere Stromleitungen mitverlegen wird.
Weil Österreich so schnell wie möglich aus der Abhängigkeit von russischem Gas herauskommen will, drängt die Zeit bei der neuen Pipeline. Sollte aber mit den Grundbesitzern keine Einigkeit erzielt werden, drohen langwierige Enteignungsverfahren. Dies verhindern zu wollen, könnte beiden Projekten Vorschub geben. Der zuständige Energielandesrat Markus Achleitner lasse derzeit eine gemeinsame Trassierung prüfen, so die OÖN. Ende Mai soll das Ergebnis vorliegen.
Am 29. Mai findet dazu im oö. Landtag eine Enquete statt.
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