Lange Dürre im Bezirk Rohrbach: Grünland hat am meisten gelitten, Notreife beim Mais
ARNREIT/BEZIRK ROHRBACH. Nach einem frühen Start der Vegetation im Frühjahr mit ausreichend Niederschlägen wurden die vergangenen trockenen Wochen zur Härteprobe für die Landwirtschaft im Bezirk Rohrbach. Vor allem das Grünland hat gelitten, beim Mais erforderte die Notreife jetzt rasches Handeln.
„Zeit wird„s, dass es wieder mal ordentlich regnet“, war beim Sommergespräch des Bauernbundes vor wenigen Tagen in Arnreit häufig zu hören. Diese Wünsche wurden mittlerweile erhört, allerdings hat die lange Trockenheit ihre Spuren hinterlassen. Etwa bei den Kartoffeln, wie Thomas Egger, Gastgeber der Veranstaltung, berichtet: „Der Drahtwurm war heuer sehr stark verbreitet. Und wir haben schon alle unsere vier Sorten gerodet. Damit sind wir viel früher dran als normal.“ Auch beim Mais musste es schnell gehen, denn der Wind hat die Pflanzen zusätzlich ausgetrocknet. Anders schaut es beim Kürbis aus, dem die Trockenheit nichts ausmacht, wie Egger weiß. Seit 2008 bauen er und Ingrid Egger am Fenzl-Hof in Hölling auf rund sechs Hektar Ölkürbisse an, deren Produkte direkt ab Hof oder beim Rohrbacher Wochenmarkt vermarktet werden. „Zur Anbauzeit hat es genug Regen gegeben und dann ist der Kürbis sehr problemlos. Nur Hagel mag er nicht“, erinnert sich der Landwirt an die schweren Schäden vor drei Jahren. „Da ist keine Kürbisstaude mehr gestanden.“ Ganz vor dem Klimawandel gefeit ist die Pflanze jedoch nicht: „In der Steiermark haben sie mit Sonnenbrand zu kämpfen und der Kürbis fängt zu faulen an, weil es in den Nächten zu warm ist.“
Solide Ernte
Generell fiel die Ernte ertragsmäßig gut aus, wie Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer informiert: „Beim Silomais kam es in den vergangenen trockenen Wochen zur Notreife, deshalb musste schnell gehäckselt werden. Aber die Bestände waren gut. Die Getreideerträge sind weniger als im Vorjahr, aber nicht dramatisch. Nur beim Grünland sind zwei Schnittzeitpunkte der Trockenheit zum Opfer gefallen. Teilweise sind die Wiesen verbrannt, das kann jetzt auch der Regen nicht mehr aufholen. Hier sind auf jeden Fall Nachsaaten notwendig.“ Dank der ersten guten Schnitte werden die Landwirte aber über die Runden kommen, ist Mairhofer überzeugt.
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