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Laussabaueralm: Wilder Westen beim Almabtrieb

Susanne Winter, MA, 23.06.2016 11:30

ROSENAU AM HENGSTPASS. Fünf bis zehn Gehminuten von der Hengstpassstraße entfernt liegt die Laussabaueralm zwischen Hexenturm und Kampermauer. Die beiden weit über dreihundert Jahre alten Linden vor dem Almgebäude auf 780 Metern prägen das Erscheinungsbild dieser Nationalpark Alm.

Sieglinde Baumann bewirtschaftet die Laussabaueralm auch als Jausenstation. Foto: Sieghartsleitner
  1 / 2   Sieglinde Baumann bewirtschaftet die Laussabaueralm auch als Jausenstation. Foto: Sieghartsleitner

Die Laussabaueralm kannte man ursprünglich als „Pöllbauernalpe“. Sie gehörte zum „Pöllbauerngut“ in der Gemeinde Spital am Pyhrn, das damals zum Herrschaftsgebiet des Stiftes Gleink gehörte. Die Alm war im 18. Jahrhundert auch im Winter bewohnt, vorerst vermutlich vom Viehhalter. Später wurde sie als Bauernhof mit kleinem Acker betrieben. Dort wurde der Kuh-, Schaf- und Geismist als wertvoller Dünger ausgebracht. Um 1880 kaufte der Laussabauer in Weißenbach bei St. Gallen die Alm, was mit einer Namensänderung der Alm verbunden war.

Milchwirtschaft bis 1969

Noch bis 1969 wurde auf der Laussabaueralm Milchwirtschaft betrieben. Der Großteil der Milch, die Kühe wurden zweimal täglich gemolken, wurde an die Molkerei Wartberg geliefert und ein kleinerer Teil wurde von den Schwoagerinnen zu Butter verarbeitet, die in Weißenbach und St. Gallen verkauft wurde.

Jausenstation im Sommer

Heute weiden eine Mutterkuhherde mit 60 Stück Vieh und fünf Pferde auf der Laussabaueralm. Sieglinde Baumann bewirtschaftet von Anfang Mai bis Ende Oktober die Laussabaueralm auch als Jausenstation.

Traditioneller Almabtrieb

Einzigartig ist der Almabtrieb, der ein wenig an den wilden Westen erinnert. Am letzten Samstag im September setzt sich ein Viehtrieb, in Begleitung berittener Helfer, auf der Hengstpass-Landesstraße Richtung Unterlaussa und weiter nach Weißenbach zum Laussabauer in Bewegung.

Seltener Scheckenfalter

Aus biologischer Sicht erfreulich ist das Vorkommen einer hohen Artenzahl an Orchideen und des seltenen, goldenen Scheckenfalters auf der Laussabaueralm. Einzigartig jagen auch Felsschwalben nach Insekten im Almgelände, die auf der benachbarten Kampermauer brüten.

Die Laussabaueralm ist Ausgangspunkt für Wanderungen am Nationalpark Themenweg „Von Alm zu Alm“, der als familienfreundlicher Rundweg weiter zur Puglalm und Karlhütte führt.


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