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Kein Leben ohne die Berge: Hugo Tannwalder ist leidenschaftlicher Wanderer

Susanne Winter, MA, 20.10.2017 07:42

ROSENAU AM HENGSTPASS. Hugo Tannwalder kennt Rosenau und vor allem die heimischen Berge und Wanderwege wie seine Westentasche. Nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen kommen in den Genuss seiner spannenden und informativen Erzählungen über die Bergwelt, denn der 75-Jährige ist auch heute noch Reise-, Wander- und Tourenführer.

Hugo Tannwalder ist auch mit 75 Jahren noch ein begeisterter Wanderführer.
Hugo Tannwalder ist auch mit 75 Jahren noch ein begeisterter Wanderführer.

Am Wurbauerkogel mit herrlichem Blick auf die Berge ist Hugo Tannwalder seit 1964 zu Hause. Schon seit seiner Kindheit begeistern ihn die Berge. Mit acht Jahren bestieg er bereits das Warscheneck und mit neun Jahren den Großen Pyhrgas.

Für die Forstschule reichte das Geld nicht

Als Schuljunge wollte Hugo Tannwalder immer Förster werden, doch für die Forstschule reichte das Geld nicht. Als Forstfacharbeiter lernte er jeden Geheimsteig der Jäger kennen und verbrachte seine Freizeit, die bei der damaligen 60-Stunden-Arbeitswoche sehr knapp war, am liebsten in den Bergen.

Bergsteigen wurde als Zeitvertreib angesehen

„Mir war es vergönnt, die Alpen vom Wienerwald bis zur Côte d'Azur zu durchschreiten“, berichtet Tannwalder und erzählt: „Bergsteigen war damals für viele verpönt und wurde als Zeitvertreib angesehen. Ich wollte aber nie ohne das Bergsteigen sein.“ Hugo Tannwalder zog das harte Landleben einer berufliche Karriere in der Stadt vor: „Ich war sehr verwurzelt mit der Gegend. Deshalb habe ich einen harten Beruf am Land gewählt, ein Haus gebaut und fünf Kinder großgezogen.“

Radio- und Fernsehauftritte

Nebenbei war der Rosenauer mit Musikgruppen unterwegs. „Ich habe deutsche Lieder für slowenische Oberkrainer-Musikgruppen geschrieben und deren Lieder ins Deutsche übersetzt“, so Tannwalder. Dabei hat er viele Kontakte geknüpft. Das bekanntestes Lied trägt den Titel: „Schönes Windischgarstnertal“ und ist so gut angekommen, dass es auch oft im Radio gespielt wurde. Auch im Fernsehen hatte Hugo Tannwalder Auftritte. In den 80er und 90er Jahren erzählte er beim ORF Legenden und sprach über Volks- und Brauchtum.

Autor alpiner Wanderführer

Der Rosenauer ist Autor beziehungsweise Mitautor einiger alpiner Wanderführer. Sein Geheimtipp: „Besonders gerne bin ich im Reichraminger Hinter­gebirge, beim Wasserklotz und der Kampermauer unterwegs.“

Tagesausflüge mit Ferien­gästen

Der rüstige Pensionist ist auch heute noch sehr aktiv. Seit 50 Jahren ist er Reise-, Wander- und Tourenführer. Von der heimischen Hotellerie wird Hugo Tannwalder für Tagesausflüge mit vorwiegend deutschen Ferien­gästen engagiert. Zwischen 10 und 25 Touren pro Jahr begleitet der Pensionist.

Wandlung vom Genießen auf der Alm zum Aktiv-Urlaub

„Der Tourismus hat sich während dieser Zeit gewaltig geändert. Das Bergsteigen war vor 20 Jahren noch nicht so in wie heute. Der Tourismus war früher geruhsamer, es war Urlaub auf beschauliche Art, also abschalten und ausspannen auf den Almen. Der Tourismus baut heute auf viel mehr Action mit extremen Mountainbikestrecken, Para­gleiten und Drachenfliegen sowie Canyoning“, meint Hugo Tannwalder, jedoch seien die Almen und Hütten auch heute noch stark frequentiert: „Eine der meistbesuchten Hütten ist die Gowilalm. Auch die Almen rund um den Hengstpaß sind zu einem Wanderhit geworden.“

Land ehrte seine Verdienste

Für seine Verdienste im Tourismus und seine langjährigen Tätigkeiten bei Alpenverein und Bergrettung wurde ihm 2012 die Landesverdienstmedaille verliehen. Hugo Tannwalder will weiterhin auf den Bergen unterwegs sein – „solange einem das Schicksal hold ist und es die Gesundheit zulässt.“


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