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Ernst Schoiswohl hat die Liebe zur Sense entdeckt

Susanne Winter, MA, 05.10.2017 07:32

ROSSLEITHEN. Ein echtes Original aus Roßleithen ist seit fast einem halben Jahrtausend die Sense und untrennbar damit verbunden ist Ernst Schoiswohl, den im Ort nahezu jeder kennt.
 

  1 / 2   Ernst Schoiswohl hat vor 15 Jahren die Leidenschaft für das Sensenmähen entdeckt. Foto: Klaus Perthmayr

Seit 42 Jahren ist Ernst Schoiswohl Mitarbeiter bei der Firma Schröckenfux. Er hat bereits seine Lehre zum Betriebselektriker im Roßleithner Unternehmen absolviert und ist mittlerweile Abteilungsleiter im Mähmesserwerk. Der 57-Jährige hat vor 15 Jahren die Leidenschaft für das Sensenmähen entdeckt.

Faszinierendes Erlebnis

„Als ein Kanadischer Farmer bei uns das Mähen mit einer Fux-Sense probierte, war ich sehr fasziniert. Er hat eine so gute Technik beherrscht, dass er sich beim Mähen nicht angestrengt, sondern sogar erhohlt hat. Es ist erstaunlich, wie viel man nur mit der eigenen Körperkraft und mit wenig Energie mähen kann. Ein faszinierendes Erlebnis ist es, wenn das hohe Gras mit einem Schnitt umfällt“, erzählt Schoiswohl: „So habe ich die Liebe zur Sense entdeckt.“

Entwicklung der Sense

Seitdem ist das Sensenmähen für Ernst Schoiswohl eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Er mäht bei Bauern in der Nachbarschaft und rund um das Firmenwerk in Roßleithen – hauptsächlich zu Testzwecken, denn der 57-Jährige ist auch maßgeblich bei der Weiterentwicklung der Sense im Bereich Schärfen und Ergonomie beteiligt.

Ergonomischer Sensen-Worb

Er hat einen Sensen-Worb mit ergonomischen Griffen, den es in vier verschiedenen Längen gibt, mitentwickelt. „Ich war ein absoluter Laie und habe mich ganz klein herangetastet. Dabei konnte ich viele Ideen in der Firma umsetzen. Früher haben sich die Leute ans Werkzeug angepasst – wir haben das Werkzeug an die Leute angepasst“, so der Fachmann.

Meditation und Erhohlung

„Ein Grundsatz von mir lautet: ,Wenn man richtig sensenmäht, dann muss man sich dabei ausruhen“. Wenn das nicht der Fall ist, dann stimmt etwas mit der Schneid oder der Technik nicht. Das Sensenmähen soll eine Meditation und eine Erhohlung sein“, ist Schoiswohl überzeugt. Für ihn ist es „das Schönste, dass es gibt, um komplett vom Alltag abzuschalten.“

Kurs ist empfehlenswert

Als Sensenlehrer gibt Ernst Schoiswohl bei Mähkursen im In- und Ausland sein Wissen und seine Leidenschaft für das Sensenmähen weiter. „Gerade für Anfänger ist ein Kurs ganz wichtig, damit man sich die richtige Technik anlernt. Ganz entspannt geht es am einfachsten“, so der Experte.

Trend zum Handmähen

„Es gibt wieder einen Trend zum Handmähen, die Sense kommt wieder ins Bewusstsein der Leute“, sagt Klaus Perthmayr, Betriebsleiter der Franz de Paul Schröckenfux GesmbH in Roßleithen. Seit 1540, also über 475 Jahre, werden in Roßleithen Qualitäts-Sensen produziert und in die ganze Welt exportiert. Seit Anfang der 60er Jahre produziert Schröckenfux auch Mähmesser und Mähmesserbestandteile und seit dreißig Jahren werden in Roßleithen Sensenwürfe (auch Worb genannt) gefertigt.


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