Zwei Künstler, zwei Kulturen, eine Ausstellung im FIM - Ihab Al Refaie und Tom Reischauer verbindet die Liebe zur Kunst

Alexandra Dick, 07.03.2017 12:00

SCHÄRDING. „Man erkennt nicht, welches Kunstwerk vom Österreicher und welches vom Syrer stammt“, sagt FIM-Leiter Friedrich Burgstaller, während er auf die im Familien- und Sozialzentrum in Schärding ausgestellten Bilder und Skulpturen zeigt. Ab 24. März werden diese im Rahmen der Ausstellung „KUNST:dialog. Schärding lebt Vielfalt“ die Kulturszene im Bezirk, der von Anfang an Brennpunkt der Fluchtbewegung war, bereichern.

1 / 2 Ihab Al Refaie und Tom Reischauer erschaffen ein gemeinsames Kunstwerk.

Beim Malen denkt Ihab Al Refaie an seine Heimat Syrien. Es geht ihm besser, wenn er malt. Seine Familie und auch seine Kunstwerke musste er zurücklassen. Gemeinsam mit dem Schärdinger Künstler Tom Reischauer stellt er, der nun seit 18 Monaten in Österreich lebt, seine Werke im FIM Schärding aus. Skulpturen aus Gips und Ton, Aquarelle, Öl- und Kohlezeichnungen finden sich unter den Ausstellungsstücken. Das Material haben dem Flüchtling die Kinderfreunde und das FIM zur Verfügung gestellt.

Kunstdialog auf dem Bild

Die beiden Künstler werden, Hand in Hand, ein gemeinsames Bild malen – einen Kunstdialog auf dem Bild vollziehen. Das gemeinsame Werk wird anschließend versteigert. Der Reinerlös kommt den nächsten Projekten zugute. Mit seiner Erfahrung als Kurator der Schlossgalerie Schärding greift Patrick Schmierer, selbst bildender Künstler, dem FIM unter die Arme. 2018 soll das Kunstprojekt fortgesetzt werden – mit neuen Künstlern. Burgstaller spinnt den Gedanken sogar noch weiter: „Das nächste Mal machen wir vielleicht eine Ausstellung nicht mit Flüchtlingen, sondern mit beeinträchtigten Menschen.“

Vernissage

Landeskulturdirektor Reinhold Kräter wird die Ausstellung am 24. März eröffnen. Auch beim Essen wird auf einen kulturellen Mix aus österreichischen und syrischen Spezialitäten gesetzt. Eine Finissage ist im Frühjahr geplant. „Dieses Kunstprojekt ist ein Paradebeispiel für Integration“, sagt Sozialstadtrat Günther Streicher.