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BEZIRK SCHÄRDING. Seit einigen Tagen steigen die Zahlen von Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert wurden wieder an. Ein weiterer Lockdown würde vor allem die Wirtschaft in noch größere Schwierigkeiten bringen.

Die Coronafälle steigen wieder. Vor allem die Wirtschaftstreibenden bangen um ihre Zukunft. (Foto: Cryptographer/Shutterstock.com)
Die Coronafälle steigen wieder. Vor allem die Wirtschaftstreibenden bangen um ihre Zukunft. (Foto: Cryptographer/Shutterstock.com)

Mitte März hat die Bundesregierung Maßnahmen gesetzt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Schulen, Kindergärten, Gastronomiebetriebe sowie viele Unternehmen hatten vorübergehend ihre Pforten geschlossen. Die Maßnahmen zeigten Wirkung. Die Zahl der Infizierten konnte gesenkt werden und die Regierung hat Schritt für Schritt die verordneten Maßnahmen gelockert und den Weg in die gewohnte „Normalität“ geebnet. Doch seit einigen Tagen sind die Zahlen jener Personen, die mit dem Coronavirus infiziert wurden, wieder am Steigen. Die von vielen Experten vorhergesagte zweite Welle scheint ins Rollen zu kommen. Für den Esternberger Bertold Wöss, Schärdings Bezirkssprecher der Grünen, keine unerwartete Situation.

War zu erwarten

„Dass die Infektionszahlen durch die Lockerungen mancherorts auch wieder steigen können, war erwartbar und ist kaum überraschend. Wichtig ist nun die Reaktion darauf, und dies betrifft die Maßnahmen der politisch Verantwortlichen, aber auch die Verantwortung der Bevölkerung, indem die Menschen die bekannten und einfachen Vorsichtsmaßnahmen weiter einhalten“, berichtet Bertold Wöss. Aufgrund der steigenden Coronafälle stellen sich viele Experten nun die Frage, ob die Regierung die verordneten Maßnahmen nicht zu schnell wieder gelockert hat? „Bislang sind nur Teile der verordneten Maßnahmen aufgehoben worden. Wir sind noch weit entfernt von einem normalen Alltag. Daher kann man nicht sagen, dass die Maßnahmen zu schnell aufgehoben wurden“, meint FP-Nationalrat Hermann Brückl aus Andorf, der sich für eine Abschaffung der Maskenpflicht ausspricht: „Wir alle wissen, dass nahezu 99 Prozent der im Alltag verwendeten Masken nicht vor Ansteckung oder Übertragung des Coronavirus schützt. Jeder darf Maske tragen, keiner muss Maske tragen!“

Lockdown muss verhindert werden

Seitdem die Coronafälle wieder steigen, haben viele Menschen der Bevölkerung Angst, dass es zu einem neuerlichen Lockdown kommen könnte. Dieser würde noch mehr Personen in die Arbeitslosigkeit stürzen und für viele Betriebe wohl die Insolvenz bedeuten. „Es muss alles unternommen werden, dass es bei einem regionalen Ausbruch bleibt. Wir müssen mit aller Kraft eine Ausbreitung darüber hinaus verhindern. Egal, wo solche Ausbrüche auftreten, es ist immer vordringlich, die Infektionsketten schnellstmöglich zu trennen“, berichtet ÖVP-Klubobmann August Wöginger aus Sigharting. Der gleichen Meinung ist auch FP-Nationalrat Hermann Brückl. Laut Brückl sei in der derzeitigen Situation alles denkbar, außer ein weiterer Lockdown. Der Andorfer warnt davor, dass dann die komplette österreichische Volkswirtschaft aufs Spiel gesetzt werden könnte. Hannes Bogner, Geschäftsführer der SPÖ des Bezirks Schärding und Bertold Wöss, Bezirkssprecher der Grünen, warnen ebenfalls vor einem weiteren Szenario wie vor einigen Wochen. „Es muss alles getan werden, um eine zweite Erkrankungswelle zu verhindern“, fordert Bogner. „Es heißt jetzt achtsam bleiben und bei einem drohenden begrenzten Wiederaufflammen rechtzeitig Maßnahmen setzen. Das ist das wirksamste Instrument, um einen neuerlichen, weitreichenden Lockdown zu verhindern“, berichtet Wöss.

Lockdown: Auswirkungen wären fatal

Falls ein „Herunterfahren des Systems“ dennoch nicht verhindert werden kann, dann würde laut den Politikern die österreichische Wirtschaft einen enormen Schaden davontragen. „Ein weiterer Lockdown würde uns wirtschaftlich und auch gesellschaftlich um Jahrzehnte zurückwerfen“, meint Brückl. Laut dem FP-Politiker ist es völlig undenkbar, dass in so einem Fall der Wohlstand in Österreich erhalten werden könnte. „Hunderttausende, wenn nicht Millionen Menschen würden in die Arbeitslosigkeit abgleiten und die Betriebe und Unternehmen in die Insolvenz schlittern“, informiert Brückl. Hannes Bogner befürchtet ebenfalls, dass neuerliche, strenge Coronavirus-Maßnahmen für viele Unternehmen eine ernsthafte Bedrohung bedeuten würden. Ob die Bundesregierung einen weiteren Lockdown verhindern könne, werde sich in den nächsten Tagen und Wochen zeigen. Damit dieses Szenario nicht wieder eintritt, braucht es laut Brückl eine klare Strategie.

Klare Strategie - desolate Führungsleistung

„Derzeit kommt es österreichweit zu einer schnell ansteigenden Fallzahl bei COVID-19-Infektionen und dem Gesundheitsminister Anschober fällt dazu nichts anderes ein, als dass ihm diese Entwicklung „Sorge bereitet“. Das ist eine desolate Führungsleistung, die zu großer Verunsicherung in der Bevölkerung führt“ berichtet Brückl, und weiter: „Genauso wie die Reaktionen des Bundeskanzlers Sebastian Kurz. Während man am Wiener Ballhausplatz offensichtlich noch auf die neuesten Beliebtheitsumfragen wartet, die ja offenbar die einzige Entscheidungsgrundlage für politisches Handeln der Bundesregierung darstellen, sind die Menschen in Österreich nicht nur wirtschaftlich großer Verunsicherung ausgesetzt. Das muss ein Ende haben. Die Bevölkerung, hat ein Recht darauf, zu erfahren, welche Strategie die Bundesregierung verfolgt, so sie denn überhaupt eine hat.“

Krisenplan, mehr Tests und Eigenverantwortung

Hannes Bogner wünscht sich von der Regierung einen Krisenplan sowie mehr Tests und Schutzmasken, die gratis an wichtigen Punkten, wie zum Beispiel Supermärkten, verteilt werden sollen. „Ehrlich gesagt, sollte die Bundesregierung nach fünf Monaten Corona heute wissen, was zu tun ist, um eine weitere Ausbreitung des Virus und einen erneuten Lockdown zu verhindern“, meint Bogner. Während Brückl und Bogner an ein schlechtes Krisenmanagement der Regierung glauben, lobt Wöss die Arbeit der türkis-grünen Koalition und appelliert an die Eigenverantwortung der Bevölkerung.

Klarer Rahmen

„Die Maßnahmen der politisch Verantwortlichen geben einen klaren Rahmen vor. Aber es ist hier nochmals an die Eigenverantwortung der Bevölkerung zu appellieren, auch die bekannten Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen im Alltag einzuhalten. Sie haben sich bewährt und geholfen, die Pandemie in Österreich in Grenzen zu halten“, berichtet Wöss. Und weiter: „Wir alle sehnen uns nach Normalität, aber dies darf die Vorsicht nicht ersetzen. Also „Genießen und Aufpassen“, wie es Vizekanzler Werner Kogler treffend zusammengefasst hat.“ 


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