Innviertler Erdställe im bayrischen Fernsehen
MÜNZKIRCHEN. MÜNZKIRCHEN/SCHARDENBERG. Erdställe von Münzkirchen und Schardenberg werden am Montag, 18. Jänner, im bayrischen Fernsehen gezeigt.
Anfang Oktober 2020 war eine Woche lang ein bayrisches Fernsehteam zu Gast in Münzkirchen. Unter der Regie von Elisabeth Mayer wurden zum Thema „Mythen im Grenzland“ Dreharbeiten im unterirdischen Gang beim Gasthof Wösner, beim Landwirt Schano in Schardenberg und bei einem Anwesen im bayrischen Neusessing durchgeführt.
1.000 Jahre alt
Der Sinn und Zweck dieser Erdställe, die schon fast 1.000 Jahre alt sind, ist noch immer umstritten. Während die einen von ehemaligen Fluchtgängen sprechen, in denen kurzzeitig Schutz vor Überfällen gesucht wurde, sehen andere Forscher eher einen spirituellen oder mystischen Sinn hinter diesen mittelalterlichen Anlagen in Form von religiösen Kultstätten oder symbolischen Grabanlagen. In Bayern spricht man auch von Schrazellöchern. Schrazeln sind Zwergenfiguren, die heute noch in den Sagen und Märchen der bayrischen Grenzregion weiterleben.
3-D-Vermessung
Eine Besonderheit ist die ebenso im Film dargestellte erste 3-D-Vermessung des 25 Meter langen Ganges beim Gasthof Wösner in Münzkirchen, die in diesen Drehtagen im Herbst 2020 erfolgte. Jonathan Hanauska vom Vermessungsbüro Geodat erstellte mit einem kleinformatigen Präzisionslaser eine 3-D-Ansicht des ganzen Gangsystems. Sie ermöglicht Außenstehenden einen umfassenden Blick in diese geheime Unterwelt mit ihren Sitznischen, dem vertikalen Schlupf, dem ehemaligen Bauhilfsschacht und den Tast- und Lichtnischen bis hin zur dreigliedrigen Endkammer.
Fernsehbeitrag
Der Fernsehbeitrag wird am Montag, 18. Jänner, in der Sendung „Bayern erleben – Mythen im Grenzland“ um 21 Uhr vom BR gesendet. Führungen im Wösner-Erdstall sind nach Voranmeldung unter der Telefonnummer 07716/7240-0 oder bei Johann Höller möglich.
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