In Taufkirchen hoppelt der Hase nicht nur zu Ostern
TAUFKIRCHEN. Die Taufkirchnerin Ilse Krottenthaler hat ein ganz besonderes Herz für junge Wildtiere, die ohne fremde Hilfe nicht überleben würden. Über den Winter hat sie einen kleinen Feldhasen aufgepäppelt und ihn erfolgreich wieder ausgewildert. Nun ist bereits der nächste hoppelnde Geselle bei ihr eingezogen, pünktlich zum Osterfest also.
Krottenthaler ist Pensionistin und fährt nebenher noch Schulbus. Schon länger hat sie sich nebenbei im ganzen Bezirk einen Namen gemacht, was die Aufzucht und Obhut von jungen Wildtieren und auch Falken betrifft, die nicht mehr von ihrer Mutter versorgt werden. Im August letzten Jahres wurden beim Rasenmähen im Bezirk zwei kleine Hasen gefunden, die nicht älter als zwei Wochen waren. Weil sie dann angefasst wurden, wären sie nicht mehr in die Obhut ihrer Mutter aufgenommen worden. Kurzerhand hat sich Krottenthaler dann bereiterklärt, die beiden Hasen zu sich zu nehmen. Einer der beiden hat es leider nicht geschafft und ist wenig später gestorben, der zweite aber entwickelte sich prächtig. „Murxl, wie wir ihn genannt haben, war ziemlich schnell sehr aktiv und mit Katzenmilch und Schlagobers entwickelte er sich prima“, freut sich die Taufkirchner Leihmama.
Über den Winter gebracht
Zunächst wurde Murxl in einem Kisterl im Haus untergebracht, später ging es dann nach draußen in einen Hasenstall. Weil der kalte Winter dann immer näher rückte, entschied sich Krottenthaler dazu, den Hasen noch über die Wintermonate bei sich zu behalten und ihn erst im Frühjahr auszuwildern. Die Familie installierte im Garten daraufhin ein 20 Quadratmeter großes Gehege mit integriertem Schutz vor Katzen und Greifvögeln. Am Nachmittag wurde Murxl dann immer in die Wohnung geholt, erst Nachts kam er dann wieder in sein Gehege. Zwischendurch lag er dabei zum Beispiel gemütlich auf dem Sofa. Vor rund drei Wochen war es dann soweit und der Feldhase wurde wieder in die Freiheit entlassen. Jeden zweiten Tag kommt Krottenthaler nun vorbei und bringt Karotten und Trockenfutter an die Stelle im Wald. Seither hat sie Murxl auch schon einige Male gesehen. Auch eine eigens installierte Wildkamera hat Meister Lampe schon häufiger vor die Linse bekommen, er hat sich sehr gut entwickelt. „Ich bin nicht im Ruhe-, sondern eher im Unruhestand und widme mich seither den Wildtieren“, erzählt die sympathische 62-Jährige. Auch ihre Nichte Lea hat ihr bei der Aufzucht von Murxl viel geholfen.
Nächster Hase ist schon da
Mittlerweile hat sich die Leidenschaft der Taufkirchnerin für Wildtiere, deren Sohn Jäger ist, schon im ganzen Bezirk herumgesprochen. Das Wissen hat sie sich über die Jahr selbst angeeignet. „Das Schöne ist einfach, dass die Tiere überleben können und dann später wieder in die Natur ausgewildert und sich fortpflanzen können“, so Krottenthaler. Seit wenigen Tagen ist wieder ein ganz junger, kleiner Hase in ihrer Obhut, der den Namen Ilvi bekommen soll. Um diesen will sie sich für die nächsten drei Monate kümmern und ihn dann im Sommer wieder in die Natur entlassen.
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