Klinikum Schärding: „Das Besondere bei uns: Hier arbeiten Menschen für Menschen“
Schärding. Wer an ein Krankenhaus denkt, dem kommen hier in erster Linie Medizin, Pflege und therapeutische Berufe in den Sinn. Für den reibungslosen Ablauf braucht es aber auch viele weitere Berufsgruppen, etwa in der Führungsriege. Eine dieser Schlüsselpositionen hat Thomas Diebetsberger inne, der seit 2003 als kaufmännischer Direktor tätig ist. Mit Tips hat er über seine Aufgaben und aktuelle Herausforderungen im Gesundheitswesen gesprochen.
Tips:Was sind ihre Hauptaufgaben als Kaufmännischer Direktor im Klinikum Schärding?
Thomas Diebetsberger: Intern wird die Funktion des Kaufmännischen Direktors oft als „KD“ bezeichnet. Er verantwortet die wirtschaftlichen, administrativen und technischen Bereiche eines Spitals. Trotz unserer überschaubaren Größe verwaltet das Klinikum Schärding mittlerweile ein Budget mit über 64. Mio. Euro Ausgaben – eine Summe, die professionelles Management erfordert.
Tips:Wie ist die Situation in Bezug auf den allgemeinen Spardruck der ja in diesen Zeiten in ganz Österreich gegeben ist?
Diebetsberger: Mit dem Begriff „sparen“ tue ich mir schwer – mir gefällt „Verschwendung vermeiden“ besser. Denn hier kann jede und jeder MitarbeiterIn im Team mithelfen, um die ökonomischen Rahmenbedingungen zu meistern. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist es wichtig, mit den verfügbaren Mitteln verantwortungsbewusst umzugehen. Dabei sollten wir nicht vergessen, auf welch hohem Niveau unser Gesundheitswesen, besonders auch in Oberösterreich, arbeitet.
Tips:Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Wie stark trifft er Ihr Haus – und welche Lösungen setzen Sie dagegen?
Diebetsberger: Neben wirtschaftlichen Fragen ist der Fachkräftemangel eine zentrale Herausforderung im Gesundheitswesen, wie in vielen anderen Bereichen auch. Mit dem Ruhestand der geburtenstarken Baby-Boomer-Generation stellt sich natürlich auch für uns die Frage: Finden wir künftig genug qualifiziertes Personal, um diese Lücken zu füllen?“
Tips:Wie gelingt euch das im Klinikum Schärding?
Diebetsberger: Personalengpässe führten in vielen oö. Kliniken zu Betten- oder sogar Stationssperren – nicht so in Schärding. Wir konnten unseren Betrieb stets aufrechterhalten. Unsere eigene Krankenpflegeschule, seit fast 15 Jahren im Haus, sichert den Pflege-Nachwuchs. Auch bei den ÄrztInnen spüren wir zunehmend den Effekt der Linzer Med.-Uni. Im Bereich der kaufmännischen Berufe hat sich die Bewerbungslage in den letzten Monaten wieder deutlich gebessert. Durch die allgemeine wirtschaftliche Lage sind wieder mehr Menschen auf dem Arbeitsmarkt verfügbar.
Tips:Was ist das Besondere an einem Job im Gesundheitsbereich – konkret im Klinikum Schärding?
Diebetsberger: Das Besondere bei uns: Hier arbeiten Menschen für Menschen. Unser gesamter Betrieb ist darauf ausgerichtet, den Bedürfnissen von Patienten, Besuchern und Mitarbeitern gerecht zu werden. Im Mittelpunkt steht stets der Mensch und nicht nur Abläufe oder Strukturen.
Tips:Was bedeutet das für die Motivation für die tägliche Arbeit?
Diebetsberger: Am Ende des Tages ist es sehr erfüllend zu wissen, dass die eigene Arbeit einem der höchsten Güter der Menschen dient, nämlich seiner Gesundheit. Das trägt wesentlich zum persönlichen Gefühl von Sinn und Wert im Leben bei.
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