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Amateurfußball: Keine Signale für weitere Öffnungsschritte

Omer Tarabic, 04.03.2021 21:50

OÖ. Der Amateurfußball befindet sich weiterhin in der Warteschleife. Laut Raphael Oberndorfinger, Direktor für Finanzen und Organisation beim Oberösterreichischen Fußballverband (OÖFV), gibt es aktuell keine Signale seitens der Politik, zu welchem Zeitpunkt mit weiteren Öffnungsschritten gerechnet werden kann.

Raphael Oberndorfinger (Foto: OÖFV/FotoLui)
Raphael Oberndorfinger (Foto: OÖFV/FotoLui)

Tips: Herr Oberndorfinger, bei der Pressekonferenz der Bundesregierung am Montag, 1. März wurde der Amateurfußball nicht erwähnt. Wird dieser ignoriert? 

Oberndorfinger: Wenngleich der Amateursport im Allgemeinen wie schon in den letzten Pressekonferenzen nicht explizit erwähnt wurde, so bleibt diesmal als positive Erkenntnis, dass trotz einer prekären Infektionslage zumindest das Nachwuchstraining in Vereinen zeitnah wieder ermöglicht wird und hier den Argumenten des organisierten Sports Gehör geschenkt worden war. Damit können die Vereine mit ihren kompetenten Trainern wieder ihrer „Urfunktion“ nachkommen, nämlich 35.000 Nachwuchsspieler in Oberösterreich für Bewegung und Fußball zu begeistern. Mit dieser ersten erfolgreich genommenen Hürde ist die Hoffnung verbunden, dass als nächster Schritt auch Öffnungsschritte im Erwachsenenfußball folgen werden.

Tips: Getestete Kinder dürfen ab Mitte März das Training - mit Sicherheitsabstand - wieder aufnehmen. Im Erwachsenenfußball ist Individualtraining erlaubt. Das Mannschafts- beziehungsweise Gruppentraining bleibt jedoch verboten. Worin sieht die Regierung die Gefahr, wenn getestete Fußballer im Freien trainieren? Wurde den Landesverbänden diese Entscheidung von Sportminister Werner Kogler erklärt?

Oberndorfinger: Uns liegen dazu keine Erklärungen vor. Diese Fragen können nur direkt von den zuständigen Ministerien beziehungsweise politischen Verantwortungsträgern beantwortet werden.

Tips: Wurde dem ÖFB und den Landesverbänden mitgeteilt, wann mit weiteren Öffnungsschritten zu rechnen ist?

Oberndorfinger: Es gibt aktuell keine Signale seitens der Politik, zu welchem Zeitpunkt mit einem weiteren Öffnungsschritt gerechnet werden kann. Der ÖFB und die Landesverbände werden weiter intensiv daran arbeiten, verantwortungsvolle Lösungen für den Amateurbereich aufzuzeigen, die überzeugend auf die Politik einwirken.

Tips: Haben Sie noch Hoffnung, dass die Saison 2020/21 zu Ende gespielt werden kann? Wird es im Fall, wenn die Meisterschaft nicht zu Ende gespielt werden kann, verschiedene Aufstiegsmodalitäten von Liga zu Liga geben? Ich denke da in erster Linie an Regionalliga und OÖ-Liga (wenn es um einen semi-professionellen Fußball und mehr Geld etc. geht).

Oberndorfinger: Ein reguläres Ende der aktuellen Meisterschaft erscheint realistisch betrachtet nicht mehr möglich, da im Erwachsenenbereich sechs Wochen Vorbereitungszeit gewährleistet sein soll und momentan nicht von einem Trainingsstart vor frühestens Anfang April auszugehen ist. Priorität hat das Erreichen des Minimalziels, also das vollständige Absolvieren der Hinrunde und der damit verbunden Möglichkeit einer Wertung mit Auf- und Absteiger, wobei sich dies von der 2. Klasse bis zur OÖ-Liga gleich gestaltet. Lediglich in der Regionalliga gibt es eine eigene Bestimmungslage, die vorsieht, dass es bei einer nicht vollständig absolvierten Meisterschaft zwar einen Aufsteiger, aber im Gegensatz zu den anderen Leistungsstufen keine Absteiger gibt.

Tips: Haben sich bereits Vereine beim OÖFV gemeldet, die nicht mehr weitermachen können (finanzieller Natur) und wie hoch ist der finanzielle Schaden, den der OÖFV bisher in der Pandemie verkraften musste? Was bedeutet das in Folge für den Spielbetrieb und die kleinen unterklassigen Vereine im Speziellen?

Oberndorfinger: Die Situation ist bei 376 Vereinen und unterschiedlichen Voraussetzungen natürlich nicht überall gleich. Zusammenfassend lassen die uns bekannten Rückmeldungen der Vereine darauf schließen, dass keine alarmierende existenzielle Bedrohung vorliegt und sie die Krise finanziell mit einem blauen Auge überstehen werden, wobei Vereine in höheren Leistungsstufen wirtschaftlich größere Herausforderungen zu bewältigen haben. Es sind aktuell aber auch noch nicht Langzeitfolgewirkungen wie beispielsweise Sponsorenausfälle absehbar. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf den OÖFV selbst halten sich in Grenzen. Es besteht nicht die Gefahr, dass Zuschüsse an Vereine gekürzt oder Serviceleistungen eingespart werden müssen. Im Gegenteil: Es war uns aufgrund von Budgetumschichtungen und kostenoptimierender Maßnahmen sogar möglich, im Vorjahr mehr Subventionen als ursprünglich vorgesehen auszuschütten, um die Vereine  bestmöglich unterstützen.

Tips: Wie eng ist der Austausch zwischen dem OÖFV und ÖFB-Präsident Leo Windtner? Er hat doch sehr vehement eine Öffnung gefordert?

Oberndorfinger: Der Austausch mit ÖFB-Präsident Windtner erfolgt regelmäßig auf höchster Ebene mit OÖFV-Präsident Götschhofer. Die Tatsache, dass die Herbstsaison 2020 dank des großartigen Engagements der Vereine und wirksamer Präventionskonzepte sehr passabel abgewickelt werden konnte und nun zumindest einmal der Nachwuchs wieder auf die verwaisten Sportplätze zurückkehren darf, ist auch ein Ergebnis der intensiven Bemühungen der ÖFB-Spitze in den Gesprächen mit der Politik. Der ÖFB und die Landesverbände vertreten die Interessen des Amateurfußballs so gut wie nur irgendwie möglich. Wir können allerdings nur Sachargumente und Lösungswege aufzeigen, die Entscheidung liegt dann in den Händen der Politik.

Tips: Wäre der OÖFV bereits so aufgestellt was verfügbare Testmöglichkeiten und Hygienekonzepte anbelangt im April wieder den Spielbetrieb aufnehmen zu können?

Oberndorfinger: Es wurden bereits im Vorjahr wirksame Präventionskonzepte umgesetzt, die problemlos adaptiert werden können, wenn dies für den Gesetzgeber erforderlich ist. Ein großer Vorteil gegenüber dem Vorjahr ist der nun vorhandene niederschwellige Zugang zu Testungen. Es hat sich seit Ausbruch der Pandemie bewährt, dass der ÖFB gemeinsam mit den Landesverbänden überregionale Lösungsansätze verfolgt hat. Dieses akkordierte Vorgehen werden wir auch weiterhin pflegen, beispielsweise beim anlassbezogenen Entwickeln adäquater Präventionskonzepte. Die Rückkehr auf den Fußballplatz wird jedenfalls nicht an Rahmenbedingungen wie etwa der Umsetzung von Vorgaben in puncto Testungen scheitern.


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