Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Vorfreude auf Mannschaftstraining, Enttäuschung über Saisonabbruch

Omer Tarabic, 27.04.2021 16:30

INNVIERTEL. Groß ist die Freude bei vielen aktiven Amateurfußballern aus dem Innviertel, denn ab 19. Mai ist wieder Mannschaftstraining erlaubt. Getrübt wird die Freude nur durch die Annullierung der aktuellen Saison.

Gurtens Mittelfeldspieler Mijo Miletic (r.) beim Duell gegen Weiz. (Foto: Schröckelsberger)
Gurtens Mittelfeldspieler Mijo Miletic (r.) beim Duell gegen Weiz. (Foto: Schröckelsberger)

Am 30. Oktober 2020 haben die Kicker des Regionalligisten Union Gurten ihr letztes Bewerbsspiel bestritten. Seitdem halten sich die Jungs um Kapitän Thomas Reiter mit Laufeinheiten fit. „Ich kann nur meinen Hut vor meiner Mannschaft ziehen. Sie hat sich die letzten Monate vorbildlich verhalten, auch wenn ich weiß, dass die vielen Laufeinheiten schon mühsam waren. Aber uns blieb – so wie den anderen Vereinen auch – nichts anderes übrig. Umso größer ist die Freude, dass es endlich wieder mit dem Mannschaftstraining losgeht“, berichtet Gurtens Trainer Peter Madritsch. Ob die Regionalliga Mitte-Saison noch fertig gespielt wird, soll sich in den kommenden Tagen entscheiden, ist für Madritsch jedoch nebensächlich. „Wichtig ist, dass die Jungs jetzt in Ruhe an die Intensität herangeführt werden. Die Pause war lang. Die Verletzungsgefahr ist dementsprechend groß.“

Lange Pause

Der gleichen Meinung wie Madritsch ist auch der Hohenzeller Friedrich Glechner, Sportdirektor der Landesligisten FC Andorf. „Die Pause war extrem lang. Wir freuen uns, dass es losgeht, aber für mich einige Wochen zu spät. Aus meiner Sicht wäre ein früherer Trainingsstart absolut vertretbar gewesen. Fußball ist ein Freiluftsport, die Ansteckungsgefahr sehr gering“, meint Glechner. Dass nach der Saison 2019/2020 nun auch die aktuelle Meisterschaft annulliert wird, findet Glechner vor allem für Vereine, die nun zum zweiten Mal um den Aufstieg gebracht wurden, bitter. „Für manche Vereine ist es schon ein gewaltiger Schlag ins Gesicht. Vor allem, wenn du zweimal um den Aufstieg gebracht wirst. Das musst du erstmal als Verein verkraften.“ Einer dieser Clubs ist der USV Neuhofen im Innkreis, der nach zwölf absolvierten Spielen in der 1. Klasse Südwest nur zwei Punkte hinter dem Tabellenführer Lochen liegt. „Vergangenes Jahr hatten wir fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. Der Meistertitel wäre uns nur schwer zu nehmen gewesen. Auch heuer hätten wir es schaffen können, davon bin ich überzeugt. Die Enttäuschung bei Funktionären und Spielern ist dementsprechend groß. Aber wir wollen nicht jammern, unser Blick richtet sich nach vorne, denn kommende Saison wollen wir unbedingt in die Bezirksliga aufsteigen. Das ist unser Ziel“, informiert Wolfgang Deschberger Junior, Sektionsleiter der Neuhofener.

Zwei Jahre ungeschlagen

Genauso wie Neuhofen ergeht es auch der Union Schardenberg. Das Team aus dem Bezirk Schärding ist seit 2019 ungeschlagen, führt die Tabelle der 2. Klasse Westnord an und darf, wie auch 2019/2020, nicht aufsteigen. „Was soll ich sagen? Ich glaube, dass jeder Fußballfan weiß, wie es uns geht“, meint Stefan Moser, Sportchef der Schardenberger. Laut Moser standen die Verantwortlichen von Schardenberg in den vergangenen Wochen im regen Kontakt mit dem Oberösterreichischen Fußballverband. „Wir haben alles versucht, um den Verband doch noch zu überzeugen, die Meisterschaft zu Ende zu spielen. Unserer Meinung nach wäre dies absolut möglich gewesen.“ Dass es natürlich auch Vereine gibt, die von der Annullierung der Saison profitieren, ist den Funktionären bewusst. „Teams, die sportlich abgestiegen wären, freuen sich über das vorzeitige Ende der Saison. Das ist absolut verständlich“, so Moser. 


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden