
EGGERDING. Thomas Gradinger, der in Eggerding lebt, hat das Benzin im Blut. Schon lange hat er sich in internationalen Meisterschaften etabliert und konnte beachtliche Erfolge feiern. Neben dem Sport muss der 27-Jährige aber auch noch einem Vollzeitjob nachgehen.
Im Alter von zehn Jahren hat Thomas Gradinger sein erstes Motorrad bekommen, sein erstes richtiges Rennen fuhr er mit 13 Jahren. Die Liebe zum Motorsport und speziell dem auf zwei Rädern, bekam er quasi in die Wiege gelegt. „Interesse hab ich durch meinen Vater bekommen, der schon immer mit dem Motorrad unterwegs war und gelegentlich auch auf der Rennstrecke war. Durch einen Besuch bei einem Motocross Rennen mit meiner Mutter, wollte ich auch sofort mit dem Morocross fahren anfangen“, erzählt der Eggerdinger über den Beginn seiner Motorrad-Leidenschaft.
Seit gut zehn Jahren ist er mittlerweile in verschiedenster Rennserie unterwegs, den Rückhalt seiner Familie hat er dabei immer gespürt. „Meine Familie hat mich von Beginn an unterstützt, was vor allem in schwierigen Zeiten wichtig ist.“
Fulltime-Job neben der Rennsportkarriere
Auch wenn er immer wieder Top-Ergebnisse verbuchen konnte, kann Gradinger von seiner Leidenschaft nicht leben. „Leider ist es sehr schwer in Österreich die Unterstützung für den Motorsport zu bekommen“, so der 27-Jährige. Er arbeitet daher in der Firma seiner Eltern mit, die im Müllabfuhr und Containergewerbe tätig ist. Hauptsächlich sitzt er hier hinter dem Steuer eines LKW's, sporadisch ist zudem nebenbei auch als Testfahrer und Instruktor für Motorradfahrer aktiv. Der Spagat zwischen der Rennstrecke und dem Fulltime-Job ist dabei natürlich nicht immer ganz einfach. „Da ich in der Firma meiner Eltern arbeite, tue ich mich etwas leichter frei zu bekommen. Da ich aber neben meiner 40 Stunden Job auch noch trainieren muss, um fit zu sein, bleibt da nicht viel Zeit für andere Dinge.
In der rennfreien Zeit im Winter hält sich der Eggerdinger hauptsächlich mit Ausdauer- und Kraftausdauer-Training fit. „Man muss natürlich schauen, möglichst schmal zu bleiben und nicht zu viel Muskelmasse aufzubauen. Ansonsten geht er der gebürtige Rieder in seiner Freizeit, wie sollte es auch anders sein, auch noch gerne Motocross fahren.
Beachtliche Erfolge
Die Rennsport Karriere des 27-Jährigen begann im Jahr 2007 als er im Supermoto-Sport die ersten Hobbyrennen bestritt. Ein erstes größeres Ausrufezeichen konnte der 2011 mit dem Vizemeistertitel im ADAC Junior Cup setzen. Anschließend wechselte in die IDM-Serie (Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft). Der nächste große Coup gelang Gradinger dann 2017 als Internationaler Deutscher Meister im Superstock 600 wurde. In der Saison konnte er sechs Siege sowie vier zweite Plätze einfahren. Im Jahr 2019 gelang dem 27-Jährigen dann historisches, in der Supersport Weltmeisterschaft fuhr er als erster Österreicher auf die Pole Position war auch der erste Österreicher der auf dem Podium der Supersport WM landen konnte. Nachdem Gradinger 2020 verletzungsbedingt eine Pause einlege musste, startet er seit der Saison 2021 in der IDM Supersport-Klasse.
Erfolgreiches 2023
Auf einer Yamaha seines Team Eder Racing mit der Startnummer 36 gelangen ihm in der Saison 2023 zwei Siege und insgesamt acht Podestplätze. Auf dem Hockenheimring stand am vergangenen Wochenende dann das Saisonfinale an, wo Gradinger mit Meisterschaftsrang vier und noch intakten Chancen auf den Titel anreiste. In Rennen eins belegte er den dritten Platz, das letzte Rennen der Saison beendete er dann auf dem starken zweiten Platz. In der Meisterschaft blieb der Eggerdinger damit auf dem vierten Gesamtrang. Außerdem absolvierte er noch einen Gaststart in der Supersport Weltmeisterschaft, den er auf dem sechsten Platz beendete. Für die Saison 2023 zieht er ein positives Fazit. „Natürlich ist man nie zufrieden und möchte immer mehr, aber ich denke wir können zufrieden sein“, so Gradinger.
Zukunft offen
Wie es nach der aktuellen Saison für Gradinger weitergeht, steht bisher noch nicht fest. „Ich werde mich mit meinem Team zusammensetzen und bereden was wir künftig realisieren können. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht.“