Wetterbilanz: 2018 zählt zu den wärmsten Jahren der Messgeschichte
BEZIRK SCHEIBBS. Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende zu. Nach einer vorläufigen Bilanz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, kurz ZAMG, zählt das Jahr zu den drittwärmsten Jahren der Messgeschichte.
Die letzten Jahre zählen in Niederösterreich zu den wärmsten seit der Messgeschichte. Dazu darf sich wohl auch das Jahr 2018 zählen. Laut Alexander Orlik, Meteorologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), lag die Lufttemperatur im Jahr 2018 im Bezirk Scheibbs um 1,8 bis 2,3 Grad über den klimatologischen Mittel 1981 bis 2010. Somit gehört das Jahr 2018 - wie in weiten Teilen Österreichs - zu den drittwärmsten der Messgeschichte. Die Jahresmitteltemperatur lag in Lunz bei etwa 8,5 Grad, in Oberndorf und in Wieselburg bei etwa 11 Grad (Anmerkung Orlik: genauere Angaben sind erst am Jahresende möglich). „Ausschlaggebend für diese hohen Abweichungen waren vor allem das Sommerhalbjahr mit den Monaten April bis September Sommerhalbjahr die zusammengenommen das wärmste Sommerhalbjahr seit Messbeginn darstellten. Aber auch der Jänner war ungewöhnlich warm. Im Herbst war es überdurchschnittlich warm. Die einzigen zu kalten Monate - verglichen mit dem langjährigen Mittel - waren der Februar und der März 2018“, so Orlik.
Am heißesten war im Bezirk Scheibbs war es am 9.8.2018 in Wieselburg bei 37 Grad. Die tiefste Temperatur im Bezirk Scheibbs - Dezember noch nicht mitberücksichtigt - wurde am 1.3.2018 in Lunz mit -20,3 Grad erreicht.
Das Vergangene Jahr zeichnete sich auch besonders durch die extreme Trockenheit aus. Am trockensten war es vor allem im Norden des Bezirkes Scheibbs.In Lunz am See etwa gab es mit etwa 1350 Liter/m² um etwa 20 Prozent weniger Niederschlag als im Durchschnitt. In Wieselburg sind sogar nur zirka 770 Liter/m² gefallen. Die Dürrephase im Sommer war nicht nur für Mensch und Tier im Bezirk eine große Herausforderung, sondern auch für die Pflanzen. In weiten Teilen des Bezirkes Scheibbs gab es keinen Niederschlag während der Hitzeperiode. Viele Landwirte in weiten Teilen des Bezirks waren aufgrund der Schäden am Grünland von Futtermangel für ihre Tiere betroffen. Die große Hitze und die Trockenheit waren aber auch schlecht für die Fichtenbestände. Der Borkenkäfer konnte sich so ausbreiten und einen enormen Schaden anrichten.
Hitzerekord im November
Vor allem die erste Novemberhälfte war geprägt von überdurchschnittliche warmem Wetter. Am 6. November 2018 war es auch im Bezirk Scheibbs für November viel zu warm. In Wieselburg wurden 23,5 Grad gemessen. Für die relativ junge Messstation in Wieselburg - seit 2007 in Betrieb - bedeuteten die 23,5 Grad sogar einen neuen Stationsrekord für einen November. Der bisher gemessene Höchstwert in diesem Monat vom 12.11.2014 mit 21,3 Grad wurde geradezu pulverisiert. Laut ZAMG lagen die Werte um rund zehn bis vereinzelt auch 15 Grad über den für Anfang November typischen Werten. Der Grund war eine kräftige Südströmung, mit der warme Luft aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika nach Österreich strömt.
Ausblick 2019
„Wie das Jahr 2019 verlaufen wird, lässt sich noch nicht sagen. Generell geht der Trend, wie in den letzten Jahrzehnten, hin zu immer wärmeren Jahren. Es kann zu einzelnen deutlich zu kalten Monaten oder Jahren kommen. Die Wahrscheinlichkeit dafür nimmt jedoch ab. Beim Niederschlag lässt sich derzeit kein Trend ausmachen“, so Orlik.
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