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Pilotprojekt am Landesklinikum bietet „Ausbildung auf höchstem Niveau“

Claudia Brandt, 18.03.2021 17:24

SCHEIBBS. Im Landesklinikum Scheibbs läuft derzeit als Pilotprojekt ein neues Ausbildungsprogramm, bei dem Medizin-Studierende und Pflegeschüler über einen Zeitraum von vier Wochen einen Teil der Patientenbetreuung übernehmen. Ärztliche und pflegerische Lernbegleiter und Mentoren leisten dabei Aufsicht und Supervision.

Die Krankenpflege-Schüler Michael Heigl und Kerstin Schweighofer mit ihrer Mentorin Martha Schindelegger im Übungszimmer auf Station 6. Foto: LK Scheibbs

Das Landesklinikum Scheibbs verfügt seit Kurzem über ein neues Ausbildungsprogramm, die Interprofessionelle Ausbildungsstation, kurz IPSTA genannt. Ziel des Pilotprojekts ist, Ausbildungsqualität und berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit weiter zu verbessern. Auf der Internen Station 6 übernehmen derzeit zwei Schüler der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Amstetten, Kerstin Schweighofer und Michael Heigl, die Versorgung der Patienten. Angeleitet werden die beiden Pflegeschüler, die sich bereits im dritten Ausbildungsjahr befinden, von der diplomierten Krankenpflegerin Martha Schindelegger.

Eigenverantwortung stärken

„Ich übernehme engmaschige Supervision und gebe Kerstin und Michael Rückmeldung zu ihren Entscheidungen. So wird ein eigenverantwortliches Arbeiten in Vorbereitung auf den Berufsalltag gefördert und die ganzheitliche Wahrnehmung der Patienten trainiert. Nebenbei werden auch alle geforderten Ausbildungsinhalte für die Schule ganz einfach im Tagesablauf integriert und automatisch erfüllt“, erklärt Schindelegger. Sie übernimmt hier nicht nur die Lernbegleitung, sondern investierte im Vorfeld viele Stunden in die Ausarbeitung des Detailkonzepts, die Organisation der technischen Ausstattung sowie die Gestaltung des Übungszimmers.

Typischer Tagesablauf

„Bei der Morgenbesprechung erfahre ich besondere Vorkommnisse vom Nachtdienst. Danach erhebe ich die aktuellen Vitalparameter und erfrage das Befinden der Patienten. Ich erstelle mit meiner Mentorin den Pflegeplan und führe die Patientenpflege durch. Dazu gehört auch das Vorbereiten der Medikamente und die Unterstützung bei den Mahlzeiten. Bis zur Visite ist noch Zeit die Pflegetätigkeiten im Pflegebericht zu dokumentieren“, berichtet Kerstin. „Nach der Visite werden Entlassungsgespräche geführt und die Patientenentlassung abgewickelt. Meist werden gleich wieder neue Patienten aufgenommen und es ist ein intensives Aufnahmegespräch durchzuführen. Dazwischen erhalte ich immer Anleitungen und Rückmeldungen von meiner Mentorin“, ergänzt Michael.

Projektausbau im Herbst

„Das neue Ausbildungsprogramm ist sehr gut angelaufen. Die Rückmeldungen von allen Beteiligten und vor allem auch von unseren Patienten übertreffen unsere Erwartungen“, berichtet die leitende Praxisanleiterin Daria Benovic. Im Herbst will man das Projekt weiter ausbauen und dann auch einen Medizinstudenten im Rahmen von IPSTA im Haus begrüßen.

Stationsalltag erleben

Das Ausbildungsprojekt läuft in der Pilotphase jeweils über einen Zeitraum von vier Wochen. Kerstin Schweighofer und Michael Heigl sind die ersten Praktikanten, die niederösterreichweit am IPSTA-Projekt teilnehmen. „Mit IPSTA ermöglichen wir eine praxisbezogene, berufsgruppenübergreifende Lehrsituation im realen Stationsalltag mit direktem Feedback. Das ist Ausbildung auf höchstem Niveau“, freut sich Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) über das Engagement bei der Ausbildung im Landesklinikum Scheibbs.


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