Von biogenen Abfällen zur Erde

20.000 Tonnen Grün- und Bioabfall aus den Bezirken Scheibbs, Melk und Amstetten werden jährlich am Gelände der Seiringer Umweltservice GmbH zu rund 10.000 m³ hochwertiger Komposterde verarbeitet. Nach der Anlieferung der biogenen Abfälle werden diese mit Strukturmaterial, wie geschreddertem Strauchschnitt oder Laub, vermengt und zu länglichen Erdhaufen, den sogenannten Kompostmieten, aufgesetzt. „Um einen kontrollierten Verrottungsprozess herbeizuführen, muss besonders auf die Feuchtigkeit und genügend Luft innerhalb der Kompostmieten geachtet werden“, erklärt Hubert Seiringer. Das Material wird mittels speziell entwickelter Maschinen umgesetzt und bewässert. Ein eigens dafür entwickeltes Belüftungssystem lässt die Verrottung kontrolliert ablaufen. „Dies ist vor allem wichtig, um die bestmögliche Qualität des Kompostes zu erzeugen“, ergänzt Seiringer. Nach zwei bis drei Monaten wird aus dem Kompost durch Zugabe regionaler Rohstoffe hochwertige Erde. Dieses Produkt wird wiederum in der Region vermarktet. „Wir stehen erst am Anfang einer Entwicklung, denn es wandern immer noch 25 Prozent der biogenen Abfälle in den Restmüll. Diese müssen als biogene Stoffe zurück in den Boden kommen“, erklärt Seiringer.Wie alles begannMitte der 1980er-Jahre begeisterte ein Lehrer den fünfzehnjährigen Hubert Seiringer für den Biolandbau und das Thema Kompostierung. Bereits als Jugendlicher führte er die ersten Kompostierversuche in kleinen Mengen durch. Im Jahr 1991 wurden im Bezirk Scheibbs die ersten Bio-, Restmüll- und Papiertonnen aufgestellt. „Seit diesem Zeitpunkt besteht auch die Kooperation mit der Seiringer Umweltservice GmbH, die den anfallenden biogenen Abfall abnimmt und daraus Kompost erzeugt“, erzählt Johann Wurzenberger, Geschäftsführer des Gemeindeverbandes für Umweltschutz im Bezirk Scheibbs. „Gemeinsam mit den Abfallverbänden wird derzeit ein Konzept erarbeitet, um die Abfallwirtschaft zu optimieren“, erzählt Seiringer.

Tag der offenen Tür

Anlässlich des 25-jährigen Firmenjubiläums öffnet die Seiringer Umweltservice, am Samstag, 9. April, ihre Türen. Von 10 bis 16 Uhr werden Führungen durch das Kompost- und Erdenwerk angeboten. Im Rahmen der Gartenfachausstellung präsentieren rund 40 Aussteller ihre Produkte. Von 11 bis 14 Uhr spielen „Die Tschechen“ beim Frühschoppen auf. Im Festzelt erwarten die Besucher regionale Bioschmankerl. Abrundend wird ein umfassendes Kinderprogramm angeboten. Neben einer Inforätselrally für die jüngeren Gäste steht auch ein thematisch passendes Kasperltheater auf dem Programm.