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Ganztägig, ganzjährig, gratis: SPÖ fordert Ausbau der Kinderbetreuung

Claudia Brandt, 11.02.2022 10:58

Die SPÖ Niederösterreich macht sich für bessere Kinderbetreuung stark und hat hier ein „KinderPROgramm“ vorgelegt. Das Motto dabei lautet 3G – ganztägig, ganzjährig, gratis. Vertreter der Bezirkspartei wollen eine Verbesserung des Angebots im Bezirk Scheibbs erreichen.

Machen sich für ein besseres Angebot bei der Kinderbetreuung im Bezirk Scheibbs stark: Rudolf Winter, Barbara Pflügl und Vorsitzender Andreas Danner von der Bezirks-SPÖ (v. l). (Foto: Bernhard Wurm/SPÖ Bezirksorganisation Scheibbs)

DDie SPÖ NÖ hat ihr „KinderPROgramm“ vorgestellt, das auf die knapp 100.000 Niederösterreicher zwischen ein und sechs Jahren ausgerichtet ist. Der Bedarf für einen Ausbau der Kinderbetreuung ist nach Angaben der Partei enorm: Vier von fünf Müttern, deren Kinder eine Kleinkindbetreuungseinrichtung besuchen, sind berufstätig. Bei Kindergartenkindern sind es zwei von drei Müttern in NÖ. Tendenz steigend.

Das Programm der SPÖ

Im ersten Schritt – ab dem Kindergartenjahr 2023/24 – sollen bereits Kinder ab zwei Jahren in den Landeskindergarten gehen können und dabei auch die kostenlose Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen können. Die Kindergärten haben mindestens 45 Stunden in der Woche geöffnet, an vier Tagen mindestens 9,5 Stunden. Es soll maximal 25 Schließtage im Jahr geben. In einem zweiten Schritt, beginnend mit dem Kindergartenjahr 2025/26, soll das Angebot laut Programm der SPÖ um den Ausbau der Kleinkindbetreuungseinrichtungen erweitert werden.

Wieselburg als Vorbild

„Als großes Vorbild sehen wir die Stadtgemeinde Wieselburg, die ein Vorreiter im Kinderbetreuungsbereich ist“, berichtet SP-Bezirksvorsitzender Andreas Danner. „Ziel für uns als Bezirkspartei ist die Kinderbetreuungsdiskussion in allen Gemeinden des Bezirkes zu thematisieren und ein bestmögliche Ausgangssituation für die Familien in unserem Bezirk zu schaffen“, so Danner weiter.

Kosten von 180 Millionen Euro pro Jahr

Besonderes Augenmerk liegt naturgemäß auch auf den Kosten: „Durch unser Modell erhalten alle Beteiligten mehr Unterstützung des Landes NÖ – Kinder, Eltern, Beschäftigte in den Kindergärten und die Gemeinden“, erklärt Danner. Finanziert werden soll das Programm laut SPÖ über eine Bund-/Ländervereinbarung und aus den Verkäufen der Wohnbaudarlehen. Die erwarteten Kosten dafür beziffert die SPÖ auf rund 180 Millionen Euro pro Jahr.

Zahlen im Bezirk Scheibbs

Die Betreuungsquote der unter Dreijährigen lag im Jahr 2020 im Bezirk Scheibbs bei rund 20 Prozent. Dieser Wert entspricht nicht der EU-Zielvorgabe von 33. Nur ein Prozent der Kindergärten im Bezirk Scheibbs erfüllte 2020 laut SPÖ die Kriterien im Vereinbarkeitsindex von Familie und Beruf der Arbeiterkammer. Laut AK-Elternbefragung geben dennoch 17 Prozent der Eltern von Kleinkindern an, ungedeckten Bedarf an Kleinkindbetreuung zu haben.


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