Vor 20 Jahren öffnete die Hofbühne erstmals ihre Tore
SCHLÜSSLBERG. Vor 20 Jahren, im Jahr 2000, öffnete die Hofbühne ihren Vorhang, um die kleine Ortschaft Schlüßlberg zu einem Kulturzentrum im Landl zu machen. Bekannte Stars, Musiker und Künstler gingen in dieser Zeit ein und aus, mehr als 200.000 Menschen haben in diesen 20 Jahren das Haus besucht.
Hemma Scheicher erinnert sich nur zu gut als es vor 20 Jahren das erste Mal hieß: Bühne frei für eine neue Kulturszene im Bezirk Grieskirchen. Die erste Veranstaltung war das Theaterstück „Der entfesselte Wotan“ von Ernst Toller. „Es war der absolute Wahnsinn damals. Weiße Plastiksessel wurden von Joachim Rathke vom Stift Wilhering geborgt, Scheinwerfer wurden vom Spielraum Gaspoltshofen ausgeliehen. Es waren hunderte Besucher da, trotz des schwierigen, kritischen Stückes. Im Saal war noch kein Holzboden, nur Beton. Es gab noch keine Bar, keinen gepflasterten Parkplatz“, erzählt Scheicher. „Wir waren so nervös und aufgeregt, wie man es gar nicht beschreiben kann. Das waren wir dann auch sicher noch bei vielen folgenden Veranstaltungen in der Anfangszeit.“
Vier Jahre auf der Suche
Die Suche nach einem Hof, um sich den Traum von einem eigenen Kulturbetrieb zu erfüllen, begann für Hemma Scheicher und Norbert Perchtold bereits im Jahr 1991. Vier Jahre lang wurden Bauernhöfe in ganz Österreich abgeklappert bis man schlussendlich den „Baumgartnerhof“ in Tegernbach übernehmen konnte. Weitere fünf Jahre verbrachte man mit der Restaurierung des Gebäudes. Im Jahr 2000 wurde der Verein „Hausruckviertler Kulturinitiative Hofbühne Tegernbach“ gegründet und mit dem Kulturbetrieb begonnen.
Sprung ins Ungewisse
Für Hemma Scheicher und Norbert Perchtold war dies der Sprung ins Ungewisse mit dem Resultat, dass ihr Vorhaben Früchte trug. „Ich bin froh, dass es überhaupt aufgegangen ist. Wir haben es nicht kalkulieren können, mit dem Bau, mit dem Umfeld. Es wäre auch möglich gewesen, dass es gar nicht aufgeht oder das Projekt nach vier bis fünf Jahren wieder stirbt“, meint Perchtold. Doch die Idee ging auf. Von fünf Veranstaltungen gibt es heute 50 Veranstaltungen pro Jahr auf der Hofbühne.
Größte Herausforderung: die Instandhaltung
Neben der größten Herausforderung, dieses große Haus in Schuss zu halten, zu pflegen und schön zu gestalten, sei es laut Perchtold und Scheicher im Vergleich zu früher schwieriger geworden, einen Kulturbetrieb zu erhalten. Aufgrund der Tatsache, dass die Gemeinde Schlüßlberg weder bei der Leader-Region noch bei der Vitalwelt dabei ist, würde es viele Förderungen nicht geben. Dennoch lieben sie ihren Hof und alles was daraus entstanden ist und gerade noch entsteht. Denn das Rad auf der Hofbühne steht niemals still. Das beweist das bunte Programm Jahr für Jahr.
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