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Trattnach-Wehren müssen weichen: Fische bekommen Lebensraum zurück

Sabrina Lang, 17.01.2019 11:15

BEZIRK GRIESKIRCHEN. Für Fische soll es in der Trattnach besonders heimelig werden. Gemeinden und Wasserverbände arbeiten gemeinsam daran, die Gewässer besonders für Fische zu verbessern. Dafür bleibt kein Stein auf dem anderen und so manche Wehranlage muss weichen.

Fritz Dannhofer befürwortet die Renaturierung der Trattnach. Foto: Privat
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Bis vor ein paar Wochen wurde entlang der Trattnach in Schlüßlberg noch gebaggert, mit Steinen nahezu jongliert. Der Grund: Die Wehranlage wurde abgebaut und durch eine fischfreundliche Einrichtung ersetzt. Sogenannte Fischaufstiege sollen den Wasserbewohnern wieder mehr Lebensraum bieten. „Manche Fische sind sehr ortsstabil und kommen aus Grieskirchen nie raus, andere wiederum kommen sogar bis nach Linz“, erklärt Josef Mader vom Gewässerbezirk Grieskirchen. Um den wanderlustigen Fischen die Reise zu erleichtern, wird nun Schritt für Schritt entlang der Trattnach für das Wohlbefinden der Tiere gearbeitet. Nach dem Umbau der Wehranlagen in Wallern und Schallerbach hatte man in den letzten Monaten die Anlage in Schlüßlberg neben der B137 umgebaut. Bis zur Griesstufe soll in nächster Zeit an fünf Stationen ein Umbau stattfinden. Für Kraftwerke entlang der Trattnach gelten eigene Bestimmungen, die von der Bezirkshauptmannschaft geprüft werden. Gemeinsam mit dem Wasserverband Trattnachtal bemüht man sich beim Gewässerbezirk, die Durchgängigkeit des Flusses bis zur Rottenbachmündung herzustellen. Gleichzeitig arbeite man an zusätzlichen Revitalisierungsmaßnahmen an der Trattnach, erklärt Mader. 1,55 Millionen Euro wird der erste Projektabschnitt bis zur Griesstufe kosten.

Wichtig für Fischvielfalt

Der Umbau freut Fritz Dannhofer, den Obmann des Fliegenfischervereins Schlüßlberg, ganz besonders. „Es ist wichtig, dass eine solche Renaturierung gemacht wird und dass die Fische wieder auf- und absteigen können“, meint Dannhofer, denn „gewisse Fischarten konnten nicht mehr ablaichen, aber wenn der Austausch wieder da ist, wird dies wieder angekurbelt.“

14 Fischarten

Um die 14 Fischarten könne man in der Trattnach finden, von Bachforelle bis Gründling, von Karpfen bis Elritze oder Barbe. Die Barben würden laut dem Fischer das weite Wandern besonders lieben und sich demnach auch umso wohler fühlen. Der Fischaufstieg zeige laut Dannhofer bereits erste Wirkungen. „Die Fische nehmen es an, das macht sich schon bemerkbar. Wichtig ist, dass der Durchzug möglich ist und Fische ihre Laichwanderung machen können“, so Dannhofer. Fische würden vor allem Schutz- und Nahrungsmöglichkeiten brauchen. Daher sei eine Beschattung durch Bäume und Sträucher entlang der Gewässer sehr wichtig. „Die Beschattung hat den Vorteil, dass das Wasser nicht so stark erwärmt, es veralgt nicht und kühles Wasser hat mehr Sauerstoff“, erklärt der Fischer. Im Zuge der Umbauarbeiten wurden auch Schutzräume für die Fische eingebaut. Hier werden die Steine so gelegt und mit einer Platte bedeckt, dass Fische durch eine kleine Öffnung hindurchschwimmen können und drinnen viel Platz finden. Diese Räume bieten vor allem Schutz vor Kormoranen oder Fischottern.

Fischvorkommen in der Trattnach bei Grieskirchen (Auszug)

Barbe, Gründling, Bachforelle, Elritze, Koppe, Nase, Regenbogenforelle, Aitel, Äsche, Bachsaibling


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