Brasilien als Vorbild: Drei Paare traten gemeinsam vor den Traualtar
SCHÖNAU. In Pfarrer Christian Mayrs brasilianischem Missions-Gebiet ist es gang und gäbe, für Schönau war es eine Premiere: Drei schon lange zusammenlebende Paare gaben sich jüngst bei einer gemeinsamen Hochzeit das Ja-Wort.
„Ich bin ja schon lange Missionar in Brasilien, da kommen gemeinsame Hochzeiten öfter vor, die Leute feiern gerne gemeinsam“, sagt Christian Mayr, der Pfarrer Martin Truttenberger während dessen Auszeitjahr in Schönau vertritt. Auffallend für Pfarrer Christian war, dass zahlreiche Paare ohne kirchliche Trauung zusammenleben. „Es ist ja verständlich, oft passt der Zeitpunkt für die kirchliche Trauung nicht, vielleicht weil grade ein Haus gebaut wird, dann vergeht die Zeit“, sagt der beliebte Gottesmann. Auch bei Taufgesprächen fiel ihm auf, dass etliche Elternpaare nicht verheiratet sind. „Ich mag moralisch nicht urteilen, aber für mich ist es ein Widerspruch, ein Sakrament zu wollen und das andere nicht – da muss man doch was anbieten.“
Angebot an Unverheiratete überforderte anfangs
Mit seinem vor Monaten ausgesprochenen Angebot, Paare in einer gemeinsamen Zeremonie und ohne zu großen Aufwand ihrerseits zu trauen, lieferte Pfarrer Christian schon vor Monaten einen konkreten Anstoß. „Anfangs habe ich das Gefühl gehabt, die Leute zu überfordern – aber dann hat es doch Interesse gegeben“, freut er sich. In einem Wortgottesdienst traute Mayr jüngst Elisabeth und Johann Aumeier, Susanne und Erwin Kriechbaumer sowie Laura und Matthias Hinterreiter.
Dreimal vor Gott Ja zueinander gesagt
„Wir haben vor 15 Jahren standesamtlich geheiratet und haben schon große Kinder, die kirchliche Hochzeit hat sich einfach nicht ergeben – jetzt hat die gemeinsame Hochzeit für uns einfach gepasst“, sagt Tischlermeister Johann Aumeier. Vor zwölf Jahren sind Susanne und Erwin Kriechbaumer vor den Standesbeamten getreten. Kurz vor ihrem standesamtlichen Hochzeitstag gaben sie sich auch vor Gott das Ja-Wort. „Es war eine wunderschöne Feier, wir würden es immer wieder so machen, wir wollten keine Riesenhochzeit“, sind auch Laura und Matthias Hinterreiter sehr zufrieden. Das Paar mit den kleinen Kindern Felix und Marie hatte kurz vor der kirchlichen Zeremonie auf dem Standesamt Ja zueinander gesagt.
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