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Bauprojekte in Schörfling bringen Bürgerinitiative auf die Palme

Wolfgang Macherhammer, 11.02.2019 13:28

SCHÖRFLING/A. Der Lohningerhof im Ortszentrum wird abgerissen. Die Bürgerinitiative „Rettet den Lohningerhof“ hatte eine eigene Unterschriftenliste aufgelegt und auch Gemeindeaufsicht und Volksanwaltschaft um Prüfungen gebeten: erfolglos. Auch die Bebauungspläne am Areal des Gasthaus Hubinger finden nicht den Gefallen der Initiative, die von gescheiterter Demokratie in Schörfling spricht. 

  1 / 2   Das ehemalige Gasthaus Hubinger "Brauner Bär" wurde verkauft. Hier entsteht eine Wohnanlage. Foto: Mac

„Bürgermeister Gründl beharrt stur auf einem Abriss und ist noch nicht einmal zum Verkauf des Areals bereit. Der alte Marktplatz Schörflings wird demnächst Vergangenheit sein“, schreibt die Initiative in ihrer jüngsten Aussendung mit dem Betreff „Gelebte Demokratie in Schörfling gescheitert“. Die Initiative hatte die Vorgangsweisen des Bürgermeisters und des Gemeinderates von der Gemeindeaufsicht und der Volksanwaltschaft prüfen lassen. „Anscheinend ist das sinnlos, wenn schwarze und blaue Opposition dem Bürgermeister nach dem Mund reden“, ist Wilfried Hufnagl von der Initiative über das Ergebnis entsetzt. Beide hätten jeweils überwiegend Gründls Stellungnahmen abgeschrieben, eine ernsthafte eigene Prüfung kann Hufnagl nicht erkennen.

Angriffe gehen in die Luft

Im Gespräch mit Tips betonte Bürgermeister Gerhard Gründl einmal mehr, dass es das Recht des Bürgers sei, seine Bedenken einzubringen, die Vorgangsweise beim Lohningerhof sei ein absolut demokratischer Prozess gewesen ist. Die Demokratie in der Marktgemeinde in Frage zu stellen, sei schlichtweg falsch. Das Land OÖ habe bestätigt, dass es keine Gesetzes- beziehungsweise Verordnungswidrigkeiten gegeben habe und dass kein weiterer Handlungsbedarf bestehe. Die Volksanwaltschaft habe festgestellt, dass das Vorgehen nicht zu beanstanden sei. Das Bundesdenkmalamt habe bestätigt, dass keine Unterschutzstellung des Lohningerhofes zu erfolgen habe. Gründl noch einmal mit Nachdruck: „Land OÖ und Volksanwaltschaft weisen alle Vorwürfe gegen mich als Bürgermeister beziehungsweise die Marktgemeinde Schörfling zurück und stellen alle Verfahren ein. Sowohl gemeindeordnungsrechtlich als auch baurechtlich ist alles in Ordnnung!“ Die bereits begonnenen Abbrucharbeiten am Lohningehorf sollen bis Ende Februar abgeschlossen sein. Dann beginnt das Projekt „Ortszentrum neu – Treffpunkt Marktplatz“, gefördert von der Dorf- und Stadtentwicklung. Verwirklicht wird eine parkähnliche Grünfläche und eine Begegungszone. Der frühere Frickh Gastgarten im vorderen Teil wird wieder aktiviert, die Bushaltestelle hinter das Rathaus verlegt. Gehsteige werden teilweise abgesenkt, Markierungen und Übergänge geschaffen. Ziel ist und bleibt an dieser Stelle aber der Bau des „multifunktionalen Gemeindezentrums“.

Bebauung Hubinger Areal

In der Aussendung der Bürgerinitiative „Rettet den Lohningerhof“ heißt es am Schluss: „Gründls nächster Anschlag auf das Ortsbild steht bereits fest: Die Pläne zum Neubau auf dem Areal des Gasthofs Hubinger sind an Scheußlichkeit kaum zu überbieten und passen überhaupt nicht in die Umgebung denkmalgeschützter Häuser.“ Von Tips mit dieser Aussage konfrontiert, kontert Bürgermeister Gerhard Gründl: „Meine Bitte war, dort das Wirtshaus zu erhalten, was aber laut Investor nicht möglich ist. An die 28 Wohnungen werden hier jetzt entstehen, die sollen aber leistbar sein. Das Projekt wurde im Bauausschuss vorgestellt. Die Parteien haben ihre Einsprüche eingebracht, die Pläne wurden weiter verbessert. Das Projekt geht in den Ortsbildbeirat des Landes OÖ und auch Verkehrsexperten werden zugezogen. Hier also von einem Anschlag zu sprechen, weise ich als komplette Unterstellung zurück. Ich kann nicht mehr machen.“


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