"Balg und Bogen": Leidenschaft für europäische Volksmusik
SEITENSTETTEN. Als „Balg und Bogen“ widmen sich Karin Kimmeswenger und Lorenz Müller ganz der Volksmusik –und haben viel Spaß dabei.
SEITENSTETTEN. Das Duo „Balg und Bogen“ ist aus Volksmusik-Stammtischen hervorgegangen. In den Anfängen war außer Karin Kimmeswenger (31) und Lorenz Müller (36) auch Elisabeth Ruschitzka mit von der Partie. Als diese nach Graz übersiedelte, begannen Karin und Lorenz auch zu zweit ein spezielles Repertoire aufzubauen. Geige, Steirische, GesangObwohl beide mehrere Instrumente spielen, spielt Lorenz bei „Balg und Bogen“ ausschließlich die Steirische Harmonika und Karin die Geige. Und natürlich ist auch der Gesang sehr wichtig. Beide sind fest mit der Volksmusik verbunden – sie spielen auch bei der Gruppe „querPfeifer“ – lassen sich aber geographisch nicht auf Österreich reduzieren. „Wir spielen Volksmusik aus ganz Europa“, erklärt Lorenz. „Sehr gern spielen wir skandinavische Musik“, ergänzt Karin. Und die Musik kann sich wirklich hören lassen. Die beiden sind sehr gut aufeinander eingespielt und das gibt den beschwingten Rhythmus und die feinen Harmonien. Nach mehreren Auftritten im geselligen Rahmen sprangen Karin und Lorenz beim Akkordeonfestival in Wien für die „querPfeifer“ ein. „Da haben wir das erste Mal vor einem großen Publikum gespielt und wussten nicht, ob unsere Musik dort ankommt“, erinnert sich Lorenz. „Doch das Publikum ist voll mitgegangen. Die Leute haben getanzt und es war wie bei einer Session“, erzählt Karin. Bei diesem Konzert konnten sie ein abendfüllendes Programm bieten.Beim nächsten Konzert – am 16. Juli, im Gasthaus Ott in Seitenstetten – werden Karin und Lorenz auch zum ersten Mal eigene Stücke spielen. „Irgenwann beißt was an“Lorenz erklärt, wie das Komponieren funktioniert: „Wir spielen sehr oft einfach was uns gerade einfällt. Dann taucht von irgendwo eine Melodie auf, die uns gefällt, die wir dann ausbauen.“Karin: „Irgendwann beißt was an, das interessant ist und uns bewegt.“ Nun gilt es die Musiksequenzen auszufeilen und zu richtigen Stücken zu arrangieren. Diese werden dann in Notenschrift fixiert. Diesen Teil übernimmt Karin, denn Lorenz spielt ohne Noten. „Wofür schreibe ich das eigentlich auf“, scherzt Karin. „Für Nachwelt“, antwortet Lorenz. Karin kam schon früh mit Musik in Kontakt: Sie begann mit sieben Blockflöte zu lernen und mit zehn Geige. Eine Weile lang hatte sie das Interesse an der Musik verloren, doch mit 18/19 begann sie intensiv Geige zu spielen. Mit 21 begann Karin Blockflöte zu studieren mit Zweitfach Geige. Über Rudi Pietsch – er unterrichtet am Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie – kam Karin zur Volksmusik. Ein weiterer Impuls war ein Volksmusikseminar, das 2011 im Schacherhof stattfand. Mittlerweile unterrichtet Karin an der Musikschule Haag Oberes Mostviertel an den Standorten St. Pantaleon und Strengberg.Lorenz nahm als kleines Kind die Volksmusik in sich auf, als seine Eltern zu Volkstanzabenden gingen und er zuhören durfte. Er lernte als Kind eine Weile Geige ohne große Begeisterung und hörte nach zwei Jahren wieder auf. Als Jugendlicher spielte Lorenz Gitarre und Bass. Zur Steirischen griff Lorenz erst mit 30. „Auf der Steirischen tue ich mir extrem leicht. Bis auf sechs Unterrichtsstunden bei Marie-Theres Stickler habe ich mir alles selbst beigebracht. Die Volksmusik ist für mich ganz logisch. Vielleicht kommt das noch von den Volkstanzabenden meiner Eltern.“Auch Lorenz war Teilnehmer des Volksmusikseminars 2011 in Seitenstetten. Marie-Theres Stickler war eine der Referentinnen.Kennengelernt haben einander die beiden in der Instrumentenbauschule in Hallstatt. „Balg und Bogen“ kann natürlich für Veranstaltungen gebucht werden. Kontakt: Tel. 0699/18116623, Internet: www.balgundbogen.at
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