Regisseur Erwin Wagenhofer zu Gast im Bildungszentrum Seitenstetten
SEITENSTETTEN. Das Bildungszentrum St. Benedikt präsentierte mit „But Beautiful“ den jüngsten Dokumentarfilm des gebürtigen Amstettner Filmemachers Erwin Wagenhofer. Im Anschluss hatten die zahlreich erschienenen Besucher die Möglichkeit, sich mit dem Regisseur zu unterhalten.
In seinem neuesten Film sucht Wagenhofer das Schöne und Gute und zeigt Menschen, die ganz neue Wege beschreiten. Wie könnte ein gutes, ein gelungenes Leben aussehen? Ist ein „anderes“ Leben überhaupt möglich?
Zahlreiche Besucher
Eine stets aktuelle Thematik, die auch in der Region sichtlich viele Menschen bewegte, den Filmabend in Seitenstetten zu besuchen. Durch die Veranstaltung führte Margarethe Gruber vom pädagogischen Team des Bildungszentrums St. Benedikt.
Perspektiven ohne Angst
Wagenhofer präsentiert mit „But Beautiful“ einen Film über Perspektiven ohne Angst, über Verbundenheit in Musik, Natur und Gesellschaft, über Menschen mit unterschiedlichen Ideen aber einem großen gemeinsamen Ziel: eine zukunftsfähige Welt. „Am Beginn meiner Arbeiten zu dem Film standen die Themen „Verbundenheit – Weiblichkeit – Sinnlichkeit“. Das Problem in der heutigen Zeit ist, dass die Verbundenheit in jeglicher Hinsicht durch Profitdenken unterbrochen wird. Das bedeutet eine Entfernung vom Lebendigen. Hier sind wir angelangt. Wir haben uns verirrt“, so Wagenhofer.
Wie könnte eine andere Welt aussehen?
Seine Idee sei es gewesen, Menschen zu finden, die zeigen, wie eine andere Welt aussehen könnte: Frauen ohne Schulbildung, die Solaranlagen für Dörfer auf der ganzen Welt bauen. Permakultur-Visionäre auf La Palma, die Ödland in neues Grün verwandeln. Ein Förster, der die gesündesten Häuser der Welt entwickelt. Ein geistliches Oberhaupt mit Schalk und essentiellen Botschaften und seine tibetische Schwester mit großem Herz für die Jugend. Ein junges Jazztrio, ein etablierter Pianist, eine beseelte kolumbianische Sängerin, die den Menschen den Klang der Schönheit vermitteln. „But Beautiful“ verbindet sie alle.
Mut, sich mit dem Lebendigen zu verbinden
„Noch werden diese Menschen ausgelacht und als „Aussteiger“ belächelt, aber nicht mehr lange. Ich bin der Meinung, dass diese Menschen vielmehr Einsteiger sind – sie steigen in das Lebendige ein und können uns als Beispiel dienen“, erklärt Wagenhofer, der mit seinem Film Mut machen möchte, sich wieder mit dem Lebendigen zu verbinden: „Wir leben in einem Gefängnis mit offenen Fenstern und Türen. Die Frage ist nun: wer steigt aus?“
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