Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

„Unzählige Standorte sind besser geeignet“

Robert Hofer, 20.12.2019 13:02

SIERNING. Die Bürgerinitiative „Keine Deponie mitten in Sierning“ war mit Vertretern aller Gemeinderatsfraktionen sowie drei Nationalräten bei Landeshauptmann Thomas Stelzer.

  1 / 2   Die geplante Deponie liegt mitten im Sierninger Siedlungsgebiet. Rechts im Bild der Steyr-Fluss Foto: BI/Google Maps

Innerhalb eines Monats wurden 2.500 Unterschriften gegen die geplante Baurestmassendeponie der Firma Hasenöhrl in der ehemaligen Krennhuber-Schottergrube gesammelt (Tips berichtete). „Wir werden weiterhin mit aller Vehemenz unsere Sichtweise mit breiter Unterstützung der Sierninger Bevölkerung vertreten und wenn nötig auch in der Öffentlichkeit einfordern“, schreibt die Bürgerinitiative in einer Presseaussendung. Nicht nur die Lokalpolitik, auch die Nationalräte Johann Singer (ÖVP), Markus Vogl (SPÖ) und Gerhard Deimek (FPÖ) waren bei einem Termin bei Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) dabei.

Abstand entscheidend

Es sei nicht vertretbar, dass nur wenige Meter von Wohngebieten entfernt und mitten von Sierning liegend, eine Deponie mit Ablagerung von Problemstoffen genehmigt werde. Bei der Wahl des Standortes müssen laut Deponieverordnung die „Entfernungen von der Deponiebegrenzung zu Wohngebieten und auch zu Erholungsgebieten“ berücksichtigt werden. Es gibt in ganz Oberösterreich (zum Beispiel Ternberg, Klaus, Thann) keine Baurestmassendeponie, die in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten liegt. In Sierning würde neben der geringen Entfernung zu Anrainern auch die Lage in einem sensiblen Grundwassergebiet gegen die Deponie sprechen.

Wirtschaftliche Interessen

„Die Bevölkerung lässt sich nicht mehr gefallen, dass Umwelt und Lebensraum wirtschaftlichen Interessen geopfert wird. Es gibt unzählige Standorte, die besser geeignet sind als dieser mitten im Ort“, so die Bürgerinitiative. Von ihr und der Lokalpolitik wird gefordert, dass im Abfallwirtschaftsgesetz die Bestimmung aufgenommen wird, die einen Mindestabstand von Deponien zu Wohngebieten von mindestens 300 Metern und mehr vorschreibt. Außerdem will man, dass vor der Bewilligung einer neuen Deponie eine verpflichtende regionale Bedarfsprüfung durchzuführen ist.

Antrag im Parlament

Die drei Nationalratsabgeordneten haben ihr Versprechen erneuert, nach Bildung einer neuen Regierung gemeinsam einen diesbezüglichen Antrag im Parlament einzubringen, damit die Errichtung von Deponien in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten nicht mehr möglich ist.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden