NEUZEUG/SIERNING/WALDNEUKIRCHEN. Mit Anfang Juli startet Österreichs erstes Primärversorgungs-Netzwerk (PVN). Mehrere Ärzte und Therapeuten der Region betreuen standortübergreifend – jedoch als Team vernetzt – die Patienten.
Land Oberösterreich und Gebietskrankenkasse haben grünes Licht zur Umsetzung und Finanzierung gegeben. Damit erreicht nach Enns, Marchtrenk und Haslach die Primärversorgung auch die Region Sierning. Novum hier: die Organisation als Netzwerk mit drei Standorten. Das Zentrum ist am Josef-Teufel-Platz in Neuzeug als gemeinsame Praxis von Walter Binder (derzeit Sierning) und Willi Eisner (Neuzeug) – unterstützt von Katharina Freidhager und Rita Brandstetter. Zudem kommt je eine „Außenordination“ nach Sierning (Karin Gsöllradl) und Waldneukirchen (Rita Brandstetter).
„Hausärzte-Dreieck“
Angebunden an dieses „Hausärzte-Dreieck“ sind Spezialisten für Wund-Management, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychotherapie, Sozialarbeit und Diätologie. Für die Bevölkerung der Region wird das PVN Sierning-Neuzeug die erste Anlaufstelle für Gesundheitsfragen aller Art sein – und zwar ganz gleich, welcher Arzt konsultiert wird. Alle Standorte sind untereinander vernetzt, dokumentieren gemeinsam jeden Behandlungsschritt. „Das PVN bietet den Patienten eine Versorgung aus einem Guss – und das erstmals als flächendeckendes Netzwerk-Modell im ländlichen Raum“, betont Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP).
63,5 Stunden offen
Insgesamt hat das PVN ab 2. Juli 63,5 Stunden pro Woche geöffnet. Davon profitieren die Patienten besonders zu Randzeiten. „Der Hausarzt-Beruf hat nicht ausgedient. Er erlebt gerade einen zweiten Frühling. Mit den neuen Primärversorgungs-Modellen schaffen wir attraktive Arbeitsmodelle für ambitionierte Jungärzte. Stichwort: Work-Life-Balance“, sagt OÖGKK-Direktorin Andrea Wesenauer. Bis 2020 wollen Land und OÖGKK insgesamt 13 Primärversorgungs-Einheiten in Oberösterreich haben.
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