Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Stadtverein sammelt Unterschriften für Bahn-Elektrifizierung

Madl Marianne, 29.08.2025 12:50

SIMBACH. Schon viele Jahre fordern Kommunalpolitiker und Nutzer der Bahnstrecke Mühldorf-Simbach die Elektrifizierung und damit den Lückenschluss des rund 40 Kilometer langen Abschnitts zwischen dem Linienstern Mühldorf und der Grenzstadt Simbach. Jetzt macht der Stadtverein Simbach weiter Druck und hat eine Petition gestartet, um endlich die Weiterplanung und Genehmigung zu erreichen. Sie hoffen dabei auch auf Unterstützung aus Österreich.

  1 / 2   Bürgermeister Johannes Waidbacher (Braunau) unterstützt mit seiner Unterschrift die Petition zur Elektrifizerung der Bahnstrecke Mühldorf-Simbach (Foto: Stadtverein)

An exponierten Stellen, u. a. dem Simbacher Rathaus und den Kirchen in Simbach, liegen Unterschriftenlisten aus. Die Unterschrift ist nicht nur auf Simbacher Bürger beschränkt, sondern jeder - auch österreichische Staatsangehörige - können unterschreiben, denn sollte die Elektrifizierung auf bayerischer Seite nicht stattfinden, steht der Anschluss an das österreichische Bahnnetz und damit die kürzeste Verbindung München-Linz-Wien auf dem Spiel. Braunaus Bürgermeister Johannes Waidbacher hat sich deshalb in die Unterschriftenliste eingetragen und befürwortet das Vorhaben. Der Simbacher Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung ebenso eine Resolution erlassen und auch der Bundestagsabgeordnete des Landkreises Rottal-Inn, Günter Baumgartner, hat dem Vorhaben persönlich mit seiner Unterschrift zugestimmt. Auf ihm liegen auch die Hoffnungen des Stadtvereins, denn er ist Mitglied im Bundesverkehrs-Ausschuss.

Zum Projekt

Als eines der wichtigsten Verkehrsinfrastrukturprojekte in Bayern soll die Bahnstrecke von München über Mühldorf nach Freilassing bzw. Burghausen elektrifiziert und zum Teil zweigleisig ausgebaut werden. Auf österreichischer Seite wird die Mattigtalbahn aus Richtung Salzburg elektrifiziert und wird ab dem Fahplanwechsel 2027/28 bis Braunau fahren. Die Innkreisbahn von Neumarkt-Kallham nach Braunau folgt dann bis 2029/30.

Sollte der elektrische Ausbau der Strecke Mühldorf-Simbach nicht erfolgen, so endet in Zukunft der Zug im Bahnhof Simbach. Zwar ist der Ausbau der Strecke Mühldorf-Simbach im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans eingetragen und soll elektrifiziert, mit einem zusätzlichen Kreuzungsbahnhof in Julbach und einer Geschwindigkeitserhöhung auf 160 km/h zukunftsfit gemacht werden - allerdings steht hier die Planung still. Denn während in Oberbayern und Österreich die Planungen und Genehmigungen auf Hochtouren laufen, herrscht im Abschnitt Mühldorf-Simbach Stillstand, denn es liegt kein Planungsauftrag des Bundesverkehrsministeriums vor.

Dabei hat sich das Projektteam, das den Freilassinger Abschnitt plant, auch bereits mit der Strecke nach Simbach befasst und erklärt, dass man beide Projekte zeitlich gleich planen könnte und erhebliche Synergie-Effekte und damit auch Kostenersparnis erzielen könnte.

Große Bedeutung für Fernverkehr

International weist der Streckenabschnitt eine große Bedeutung auf, betont der Stadtverein, denn mit der Elektrifizierung zwischen Mühldorf und Simbach könnte die rund 250 Kilometer lange direkte Strecke von München nach Linz durchgehend elektrisch befahren werden und der Fernverkehr bis Wien deutlich beschleunigt werden. Umgekehrt droht der Zug in Zukunft in Simbach zu enden, wenn die Strecke Braunau elektrifiziert ist und Mühldorf-Simbach mit veralteter Technik fährt. Das will man unbedingt verhindern.

Unterschrift bis 10. November

Zahlreiche Unterschriften wurden bereits von den Befürwortern geleistet. Auch online ist die Unterschrift möglich.

Unterschrieben kann man auch HIER

Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden