2496 Schneemänner und 100 Lebkuchenhäuser gebaut: In Spital am Pyhrn wird Gemeinschaft gelebt

Der gelernte Maurer war zehn Jahre Trainer und Erzieher in der Ski-Hauptschule Windischgarsten bevor er Geschäftsführer des Tourismusverbandes Spital am Pyhrn wurde. „Touristische Angelegenheiten sind unglaublich vielfältig. Ich war hauptsächlich für die Werbung und die Gästebetreuung vor Ort zuständig“, erzählt Hubert Fachberger.

Aus Ferienclub Pyhrn-Priel wurde Verbändegemeinschaft

Unter der Federführung des damaligen Landtagsabgeordneten und Besitzer des Jugendheimes Lindenhof, Wolfgang Schürrer, wurde der Ferienclub Pyhrn-Priel gegründet. Später ist daraus eine Verbändegemeinschaft von vier Tourismusverbänden geworden, die beispielsweise erste Mountainbike-Routen entwickelt hat.

Liebe zu den Blumen

Besonders beliebt waren seine geführten Wanderungen mit Blumenkunde. Seine Liebe zu den Blumen und Pflanzen ist auch im Ort sichtbar. „Der Blumenschmuck ist mir immer wichtig gewesen. Wir haben einen schönen blühenden Ort“, freut sich der 69-Jährige und betont: „Martina Holzmüller betreut seit vielen Jahre den Blumenschmuck hervorragend.“

Schöne Erinnerungen

Hubert Fachberger erinnert sich gerne an die Zeit zurück, als er Geschäftsführer des Tourismusverbandes in Spital am Pyhrn war. In der Zeit wurde viel umgesetzt. Beispielsweise wurde der Faschingsumzug eingeführt oder die erste Schlittenhundeschule Österreichs eröffnet. Auch das Europäische Folklore-Festival fand zweimal in Spital statt.

Viele Veranstaltungen von damals gibt es heute noch

Nachdem der Wunsch nach einem Adventmarkt in der Bevölkerung laut wurde, fand vor 26 Jahren der erste musikalische Adventmarkt statt.

Bürgermeister Ägidius Exenberger wünschte sich einen Kirtag. „Spital hat kein Marktrecht, deshalb wurde eine Marktordnung für Spital geschrieben und von der Bezirkshauptmannschaft bewilligt“, berichtet Hubert Fachberger. 2005 fand der „Ägidikirtag“ das erste Mal statt und zwar immer rund um den 1. September, den Namenstag Ägidius.

Landtagsabgeordneter Wolfgang Schürrer holte die Ennstal Classic nach Spital am Pyhrn. Nachdem die Veranstalter einen Stopp in der Region wollten, hielt nun heuer bereits zum 23. Mal die Ennstal Classic im Stiftsort.

Zusammenhalt im Ort

„Es geht alles nur miteinander – das war auch immer mein Zugang für touristische Umsetzungen. Die Leute haben mich nie hängen lassen, das ist das Schöne an diesem Ort. Tourismus kann man ohne die einheimische Bevölkerung nicht machen. Es braucht alle dazu. Vieles war nur gut umsetzbar, weil ich mit den Bauhofmitarbeitern gut zusammenarbeiten konnte“, betont Fachberger, der auch heute noch gerne die Loipen spurt.

Besonders deutlich wurde der Zusammenhalt der Spitaler Bürger bei zwei Aktionen, die Fachberger noch besonders in Erinnerung sind: Die Schneemänner 1985 und das Lebkuchendorf 2005.

Spital im Schneemänner-Fieber

In den Semesterferien 1985 war der ganze Ort im Schneemänner-Fieber. Nachdem beim Jugendheim Lindenhof ein großer Schneemann gebaut wurde, kamen in der gesamten Gemeinde nach und nach immer mehr dazu. Eine Rekordanzahl von 2496 Schneemännern (damals mehr als Einwohner!) unterschiedlichster Formen und Größen entstand in Spital.

Lebkuchendorf Spital

Bernhard Leichtfried hatte, als er die Schneemänner-Geschichte hörte, rund zwanzig Jahre später die Idee für ein weiteres Gemeinschaftsprojekt und zwar ein Lebkuchendorf. Die Stiftskirche wurde in der Konditorei seiner Frau Johanna Kemetmüller-Leichtfried gefertigt. Nach einem Fernsehbericht haben immer mehr Spitaler ihr Haus nachgebaut. Das Lebkuchendorf wurde 2005 mit über 100 Häusern im Stift Spital eröffnet und war rund zehn Jahre lang eine Attraktion.

Mit solchen Aktionen haben die Spitaler bewiesen, dass sie zusammenhalten und sind damit über die Grenzen hinaus bekannt geworden.