Verein Forelle Steyr I sichert den Bestand der Bachforelle in Spital am Pyhrn
SPITAL AM PYHRN. Der Verein Forelle Steyr I hat es sich zum Ziel gesetzt, den Bestand der donaustämmigen Bachforelle in Spital am Pyhrn zu sichern.
2011 wurde der Verein Forelle Steyr I gegründet und die Mitglieder übernahmen die Fischzucht der Österreichischen Bundesforste in Spital am Pyhrn. Seit vier Jahren gibt es einen neuen Vorstand mit Obmann Martin Knittl-Frank aus Vorderstoder und Obmann-Stellvertreter Harald Ohl aus Liezen.
Bestand der donaustämmigen Bachforelle sichern
Ziel des Vereines ist es, den Bestand der donaustämmigen Bachforelle zu sichern. Dazu bewirtschaftet der Verein 24 Teiche in Spital am Pyhrn und rund 60 Kilometer Aufzuchtbäche in der Pyhrn-Priel Region. Dort werden auch Regenbogenforellen, Bachsaiblinge und Karpfen gezüchtet.
Eigenzucht ohne Chemie
„Die Eier stammen von den Mutterfischen aus unseren Gebirgsbächen und werden unter natürlichen Bedingungen bis zum fertigen Fisch herangezogen. Im Herbst laichen die Forellen ab. Heuer wurden circa 700.000 Forelleneier aufgelegt und werden wie immer in reiner Handarbeit betreut“, erzählt Obmann Martin Knittl-Frank aus Vorderstoder. Und Obmann-Stellvertreter Harald Hohl aus Liezen fügt hinzu: „Die Fische haben wahnsinnig viele Feinde wie Ringelnatter, Eisvogel und Fischotter.“ Im Bruthaus werden die Fische vorgezogen, bis sie fressfähig sind und dann kommen sie in die Vorstreckanlage. Bei einer Größe von circa fünf Zentimetern werden sie in die Teiche übersiedelt.
2500 Stunden Arbeit im Jahr
Die Vereinsmitglieder zahlen einen Beitrag und dürfen in den Vereinsgewässern nach den vom Vorstand fixierten Regeln fischen. Als Aufwandsentschädigung für die Arbeiten erhalten die Mitglieder definierte Rabatte auf die Fischprodukte. Rund 2500 Stunden Arbeitszeit investieren die Mitglieder insgesamt pro Jahr. Die Betreuung und Organisation erfolgt durch Harald Hohl.
Fischotter frisst zwei Kilo Fische am Tag
Den 64-jährige Pensionist begeistert an der Arbeit: „In der Natur zu sein, zu versuchen und die Forellen wieder in die heimischen Bäche zu bringen. Dazu gehört aber, dass die Fischotter dezimiert werden. Man muss sie nicht ausrotten, aber ein Fischotter frisst zwei Kilo Fische am Tag. Die Politik muss auch dem Fisch eine Chance geben und nicht nur dem Fischotter. Ich versorge die Leute gerne mit einem guten chemiefreien heimischen Produkt.“
Frischfische, Fischseiten und Besatzfische
Donnerstags von 8 bis 17 Uhr ist Verkaufstag, es gibt Frischfische und Fischseiten. Auch Besatzfische sind beim echten Nahversorger für heimischen Fisch jederzeit erhältlich. Der Verein Forelle Steyr I setzt derzeit auf Modernisierung und errichtet einen Schlacht- und Verkaufsraum für die Direktvermarktung. „So sind wir auch zukunftsfähig“, weiß Martin Knittl-Frank.
Chance in der Landwirtschaft
Martin Knittl Frank sieht „die Spezialisierung und nicht mit der Masse mitzuschwimmen“ als Chance in der Landwirtschaft und zudem „Zusammenschlüsse, um Betrieb größer zu machen, damit man schlagkräftiger ist – entweder zusammenpachten oder eine gemeinsame Vermarktung.“ Harald Hohl meint dazu: „Es werden sicher auch einige Bauern, wenn sie die Möglichkeit haben, auf Fische umsteigen. In Österreich decken wir nur ein Drittel des heimischen Bedarfs an Fisch ab, deshalb würde sich ein Umstieg auf Fischzucht für kleine Landwirte derzeit anbieten.“
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