ST. GEORGEN. In den ehemaligen Stallungen vom „Schatzlwirt“ in der Tolleterau befindet sich heute das Oldtimermuseum. Am 20. und 21. Mai lädt das Museum beim Tag der offenen Tür ein, beim Bestaunen von Puch-Motorrädern oder „Postlermopeds“ eine Reise in die Vergangenheit zu wagen.
Die alte, gelbe Tankstelle vor dem Haus in der „Puchstraße 50“ lässt bereits erahnen, welche Schmuckstücke sich hinter den Gemäuern befinden. Spätestens wenn die alte Holztür geöffnet und Benzingeruch in die Nase steigt ist klar: Zwischen den alten Steinmauern lässt sich ein großes Stück österreichischer Geschichte entdecken.
Ein Porträt von Johann Puch, der Begründer der Puchwerke in Graz und Pionier der Fahrzeugindustrie, ziert die Wand. Jeder Besucher sollte mit einer Verbeugung den Fahrzeugbauer würdigen. Immerhin hat Herr Puch großen Anteil daran, dass im Oldtimermuseum 90 Modelle der beliebten Puch-Maschinen Motorradfans und jene, die es noch werden, zum Strahlen bringen. Aber erst der Liebe und der Leidenschaft der drei Museumsgründer Hans-Peter Krempl, Hans Rathmair und Manfred Amerstorfer ist es zu verdanken, dass sich im ehemaligen Kuhstall nun seltene Relikte aus vergangenen Zeiten wiederfinden.
Vor 40 Jahren hatte sich Hans Peter Krempl mit dem „Puch-Virus“ angesteckt, wie er erzählt. Seitdem sammelt er die Zweiräder. Wenig später schwappte die Leidenschaft für historische Motorräder auch auf seine beiden Freunde über.
Älteste Maschine aus 1926
Das älteste Stück im Museum stammt aus dem Jahr 1926, eine Puch-Harlette. Diese reiht sich neben einem historischen Feuerwehr-Motorrad, dem Unikat, einer TS Meister und vielen weiteren Glanzstücken, die sie aus Österreich, Holland, Ungarn oder Frankreich zusammensammelten. Viele von ihnen wurden in liebevoller Handarbeit von den Museumsbesitzern restauriert.
Von 30 bis 1000 Arbeitsstunden kann in ein Motorrad investiert werden, meint Amerstorfer. Insgesamt befinden sich im Museum Schmuckstücke im Wert von 4500 bis 45.000 Euro. Diese werden natürlich auch ausgeführt. Bis zu 1000 Kilometer fahren die Motorradfreunde im Jahr.
Mit dem Fahrtwind im Gesicht und dem Motorengeräusch im Ohr die Welt zu erkunden, sei einfach „lässig“, so Amerstorfer. Die alten „Damen“ könnten aber auch manchmal spinnen. „Sie sind Frauen sehr ähnlich“, scherzt er. „Dann heißt es Zündkerze heraus und wieder hinein und dann geht“s schon wieder“, erklärt Krempl.
Tag der offenen Tür
Samstag 20., und Sonntag, 21. Mai von 10 bis 18 Uhr, Tolleterau 53
Samstag um 14 Uhr Zweiradsegnungmit Frühschoppen und der Möglichkeit Motorräder auszuprobieren.
Öffnungszeiten Museum:
Sonn- und Feiertag von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarungwww.oldtimerfreunde-tolleterau.eu
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden