ST. GOTTHARD. Mit ihrer eigenen Backstube hat sich Silvia Fischer aus Walding einen Traum erfüllt. Beim Tips-Lokalaugenschein verriet die Unternehmerin, wie man aus einfachen, regionalen Zutaten festliche Kuchen und Torten zu jedem Anlass zubereiten kann.
Nicht jeder Kuchen ist gleich. Schon gar nicht wenn Silvia Fischer ihn bäckt. Die gelernte Bürokauffrau krempelte vor vier Jahren ihr Leben komplett um und machte sich als Kuchenbäckerin selbstständig. Die Ausbildung zur Konditormeisterin holte sie nach. Ihre „Cake Pops“ (das sind kleine Kuchen am Stiel) wurden schnell zum Hit – vor allem bei Hochzeiten und Geburtstagsfesten, wie sie erzählt. „Den Stein ins Rollen gebracht hat eigentlich mein Mann. Nachdem er mir den Heiratsantrag gemacht hat, kam mir bei meinen eigenen Hochzeitsvorbereitungen die Idee, mich selbstständig zu machen, danach ging alles sehr schnell“, plaudert die zweifache Mutter aus dem Nähkästchen. Nach und nach kamen Aufträge hinzu, auch Hochzeitstorten und festliche Kuchen für verschiedene Anlässe zu backen.
Echte Kuchenliebe
Im Vorjahr kam der 34-Jährigen schließlich die Idee, all ihre Lieblingsrezepte in einem Buch zu veröffentlichen. „Ich habe eine Herausforderung gesucht und alte, handgeschriebene Rezepte meiner Mutter und meiner Oma zusammengesucht. Daraus entstand dann das Buch ,Echte Kuchenliebe““, so Fischer. Gemeinsam mit Fotografin Manuela Kalupar machte sie sich auf den Weg in die Toskana. Innerhalb einer Woche wurden mehr als 40 Torten und Kuchen gebacken und mit aufwändiger Dekoration kunstvoll in Szene gesetzt.
Vor allem „Naked Cakes“ haben es Silvia Fischer angetan: „Das sind Torten im US-amerikanischen Stil. Sie sind meist aus flaumigen Biskuitböden gebacken und werden mit fruchtigen Cremen serviert“. Statt zuckrigem Fondant werden Naked Cakes nur mit natürlichen Materialien verziert: „Ich verwende natürliche, regionale Zutaten und schöne Dekoration durch Blüten, Blumen und Kräutern aus biologischem Anbau und aus der Natur. Die gesamte Deko soll essbar sein“, verrät Fischer, die ihr Wissen auch in eigenen Workshops weitergibt. Bereits als Kind habe sie es geliebt, gemeinsam mit ihrer Schwester kleine Sandkuchen mit Blümchen und Grashalmen zu verzieren, erklärt die Kuchenbäckerin.
Altbewährtes zu Ostern
Neben den blumigen Naked Cakes gibt es in Silvia Fischers Backstube aber auch Altbewährtes. Hinter jedem Kuchen steht eine Geschichte: „Gerade zu Ostern gibt es bei uns daheim den „Balankuchen“. Benannt nach Frau Palan, die in den Siebzigerjahren das Rezept meiner Oma bei einem Faschingsausflug weitergab. Sie stammte aus Eschelberg, lebt aber heute in Linz. Das Rezept wurde von meiner Oma an meine Mama und von meiner Mama an mich weitergegeben – seitdem gibt es das immer als Osterlamm“, so Fischer.
Ihr persönlicher Lieblingskuchen aus Kindheitstagen ist die Bananenschnitte. „Das Geheimnis eines guten Kuchens liegt in seiner Einfachheit. Zubereitet mit guten Zutaten und verfeinert mit einem Klecks Marmelade hier oder einem Löffelchen Sirup da, kann jeder die Rezepte einfach Nachbacken. Verziert mit Blüten, Blumen und Kräutern wird ein Kuchen obendrein zu einem echten Hingucker“, sagt Fischer. Ihren nächsten vierstündigen Back-Workshop gibt Silvia Fischer am 20. April von 15 bis 19 Uhr in ihrer Backstube in St. Gotthard (Anmeldung unter www.silviafischer.com).
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