Walter Pöll: Mit einer Senfsemmel zum Weltrekord
HOFKIRCHEN/ST. MARIENKIRCHEN. Er hat es tatsächlich geschafft: Walter Pöll ist Weltrekordhalter und schreibt damit Sportgeschichte. In 24 Stunden fuhr der Extremsportler am Gelände des Radclub Sponsors ETA in Hofkirchen 1031 Runden, in Summe 738 Kilometer. Im Tips-Interview erzählt Pöll an welchem Problem er fast gescheitert wäre und warum eine Senfsemmel wesentlich zum Erfolg beitrug.
„Es ist wie die Befreiung aus einer Geiselhaft“, beschreibt Walter Pöll sein Gefühl nach dem geklappten Weltrekordversuch. Er ist damit der erste über 50-jährige, der einen 30er Schnitt geschafft hat. „Das kann mir keiner mehr nehmen. Man muss dafür aber auch ein bisschen verrückt sein“.
Dunkle Wolken als Belastung
Auf den 1031 Runden hätte natürlich einiges schief gehen können. Das Wetter machte bereits vorab Probleme, so wurde der Start um ein paar Stunden vorverlegt. „Die dunklen Wolken haben mich sehr belastet“, meint Pöll, „das Wetter hat mir sicher eine halbe Stunde gekostet“. Am Ende konnte Pöll trotz Regen und starkem Wind den Weltrekord um 45 Minuten verbessern. Viel schwerwiegender waren aber die körperlichen Probleme, die nach 400 Runden auftraten. „Mir wurde schwindelig, mein Genick war verspannt. Ich habe zum Teil die Strecke nicht mehr gesehen und habe schon zu mir gesagt: „so schaffe ich das nie“. Wenn man in dieses Loch fällt, kommt man nicht mehr raus. Meine Frau hat mich dann massiert, das war mein Glück. Die nächsten Krisen waren dann relativ kurz“.
Die Senfsemmel
Auch die Anfeuerungen der Zuschauer haben Pöll, wie er sagt mit, regelrecht über die Runden und schließlich zum heiß ersehnten Ziel getragen. „Es war ein exrem erhebendes Gefühl, auf das arbeitet man hin“. Durch die Zuschauer sei er jede Runde schneller geworden. Stolz zeigt sich der Sportler vor allem auf sein Team. „Mein Team war vorher schon Weltklasse, da musste ich nachziehen“, meint Pöll. Probleme machte Pöll auch das Sodbrennen, dagegen half eine Senfsemmel. „Ein Tipp meiner Tochter“, erzählt Pöll. Damit konnte ich auch diesen Hänger überwinden“.
17 Flaschen Wasser getrunken
Die Nahrungsaufnahme klappte in den 24 Stunden immer gut, erzählt Pöll. Obwohl man aufgrund der Anstrengung nach einer gewissen Zeit den Geschmackssin verliert hat der Extremsporter in den 1031 Runden 17 Flaschen Wasser und zwei Tee getrunken. Zum Essen gab es neben der Senfsemmel gab es unter anderem Äpfel und Suppe. Durchschnittlich fuhr Pöll 30,78 Km/h und schaffte eine Höchstgeschwindigkeit von 38,9 Km/h. Für den Sportler war dies sein letztes 24-Stunden-Solo-Rennen. Er möchte in Zukunft wieder vermehrt Straßenrennen oder „kleine“ Touren von 50 bis 60 Kilometer fahren.
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