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ST. OSWALD. Schon zum fünften Mal nimmt Dressurreiter Thomas Haller an Paralympischen Spielen teil. Am 7. September werden die Spiele in Rio de Janeiro eröffnet, Haller reist dazu mit seinem Pferd Puschkin nach Brasilien.

Thomas Haller mit Puschkin am CPEDI 3* in Caselle di Sommacampagna/Italien   Foto: Mario Canteri
  1 / 2   Thomas Haller mit Puschkin am CPEDI 3* in Caselle di Sommacampagna/Italien Foto: Mario Canteri

Bezüglich Paralympics ist Haller bereits ein alter Hase, wenn man so will. Die Spiele in Rio sind sein fünfter paralympischer Einsatz; für sein Pferd Puschkin ist es aber der erste. Die Beiden sind erst seit Oktober 2015 ein Team, konnten aber bereits einige gute Erfolge erzielen. „Ich bin besonders stolz, dass ich Österreich mit einem in Österreich gezogenen Hengst vertreten darf, denn so etwas hat es noch nie gegeben“, sagt Thomas Haller. Puschkin zeichnet seine Routine und sein grundsätzlich sehr gutes Nervenkostüm inklusive sehr guter Ausbildung aus. „Das Nervenkostüm des Pferdes ist besonders wichtig bei einem so großen Einsatz“, weiß Haller. Bei den paralympischen Spielen 2012 in London machten Haller die Nerven seines damaligen Pferdes Dessino einen Strich durch die Rechnung. Bis zur letzten Übung war man auf Top-Ten-Kurs, am Ende blieb nur der 16. Platz.

Umstellung für das Pferd

Die Reise nach Rio ist kein Zuckerschlecken für die insgesamt 27 Sportler des Österreichischen Paralympischen Committees (ÖPC) und bedeutet auch vor allem für die Tiere Stress. Puschkin wird am 3. September von Liege aus einen Direktflug nach Rio de Janeiro haben. Sein Heimatstall ist zwei Wochen vor Abflug unter Quarantäne. Ein Pfleger des Paralympischen Teams Österreich begleitet die vier Pferde des Teams. Alle anderen Pfleger fliegen mit den Sportlern am 2. September nach Rio und erwarten dann ihre Schützlinge. Die Pferde werden vom Flughafen direkt ins Deodoro Stadium in die Stallungen gebracht. Da die Reitbewerbe erst ab 11. September starten, ist genug Zeit für die Pferde, sich zu aklimatisieren. 

Die Erfahrung zählt

Im Gegensatz zu anderen Sportarten hat das Reiten den Vorteil, dass Jugend nicht alles ist. „Gott sei Dank ist das Reiten eine Sportart, wo du dich mit Alter und Erfahrung sehr gut verbessern kannst. Zudem hilft die paralympische Erfahrung, weil ich das Prozedere schon kenne und mehrmals auf großen Plätzen geritten bin“, sagt Haller. Somit kann er seinem Pferd ein bisschen Erfahrung und Sicherheit mitgeben. Er und Puschkin haben noch keine Erfahrung auf ganz großen Plätzen, machen aber das Beste aus ihrem Antreten. „Wenn wir eine gute Runde hinlegen können, dann ist vieles möglich.“ Haller wird auch im Team mit den Reitern Martin Knauder, Pepo Puch (Paralympics-Sieger London 2012) und Julia Sciancalepore antreten.

BIOGRAFIE: Thomas Haller wurde 1965 in Wien mit spastischer Diplegie geboren. Mit sieben Jahren hatte er die erste Operation, mit zwölf Jahren eine missglückte. Danach begann er mit der Hippo-Therapie. Aus seinem anfänglichen Respekt vor Pferden wurde eine große Liebe. In Sydney 2000 feierte er seine Paralympics-Premiere und schrammte knapp an der Bronzemedaille vorbei.


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