Thomas Fröschl tauscht Profikarriere gegen Vollzeitjob und Oberösterreich-Liga
ST. PANTALEON-ERLA. Stürmer Thomas Fröschl stand bis vor kurzem bei Blau-Weiß Linz in der zweiten Bundesliga unter Vertrag. Der 31-Jährige hat nun seine Profikarriere an den Nagel gehängt und geht ab nächster Saison für den ASK St. Valentin in der Oberösterreich-Liga auf Torejagd.
Schon im Alter von fünf Jahren schnürte Thomas Fröschl für seinen Heimatverein SC St. Pantaleon die Fußballschuhe. Nach der Lehre als Maurer und dem Bundesheer wechselte Fröschl zur zweiten Mannschaft des SK Rapid. Von dort wurde er zum DSV Leoben – seiner ersten Profistation – verliehen. Trainer Andi Heraf berief ihn drei Mal ins U20-Nationalteam ein, wo er gegen Deutschland und Bayern-Star Thomas Müller spielte. Von Andi Herzog wurde Fröschl für das Spiel gegen Italien einmal in die U21-Auswahl einberufen.
Angebot aus Deutschland
Fröschls weitere Stationen als Profi waren der FC Lustenau, der SKN St. Pölten, der SC Wiener Neustadt, die SV Ried, der LASK und zuletzt Blau-Weiß Linz. Besonders geprägt haben ihn die Trainer Oliver Glasner und Paul Gludovatz. „Von Oliver Glasner, den ich beim LASK und bei Ried hatte, habe ich sehr viel gelernt. Paul Gludovatz genoss sehr viel Autorität unter den Spielern“, sagt Fröschl. In schöner Erinnerung bleiben ihm ein lupenreiner Hattrick, den er 2015 für die SV Ried gegen Altach innerhalb von nur 16 Minuten erzielte, und die vielen Freundschaften, die er während seiner Karriere geschlossen hat. Nur ein Traum blieb ihm verwehrt: der Schritt ins Ausland. Liebend gerne hätte Fröschl einmal in Italien gespielt. Ein Angebot der SpVgg Greuther Fürth, in die zweite deutsche Liga zu wechseln, zerschlug sich aufgrund einer Handverletzung.
Job in St. Valentin
Während Corona hatte Fröschl sehr viel Zeit, über seine Zukunft nachzudenken. Schon zuvor gab es Gespräche mit Harald Guselbauer, dem sportlichen Leiter des ASK St. Valentin. Seit Anfang voriger Woche arbeitet Fröschl Vollzeit in einer Firma in St. Valentin. „Das ist einerseits eine große Umstellung, weil ich sehr früh aufstehen muss. Andererseits habe ich jetzt ein geregeltes Leben“, sagt er. Die Entscheidung, die Profikarriere zu beenden und arbeiten zu gehen, traf Fröschl gemeinsam mit Gattin Michelle, die ihn auf seinem Weg immer treu begleitet hat. „Es gab schon Zeiten, wo ich einige Tränen vergossen habe, wenn Thomas bei weiter entfernten Vereinen unterschrieben hat. Ich habe ihn aber auch kritisiert, wenn er einmal kein Tor geschossen hat“, grinst sie.
Letzte Station St. Pantaleon
Mit dem ASK St. Valentin will Fröschl in der nächsten Saison oben mitmischen. „Solange ich Freude am Fußball habe und verletzungsfrei bleibe, spiele ich weiter“, sagt Fröschl. Seine letzte Station wird der ASK aber wahrscheinlich nicht sein. Denn mit Charly Wendtner, dem Obmann des SC St. Pantaleon, gibt es eine Abmachung: Seine Karriere wird er beim Heimatverein ausklingen lassen.
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