Vier Raubüberfälle in NÖ geklärt: „Bierbauch-Täter“ gefasst
BEZIRK/NÖ. Die Raubgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich kann nach knapp zwei Jahren Ermittlungen im Bezug auf vier Raubüberfälle einen Erfolg melden: der so genannte „Täter mit Bierbauch“, der erst am Montag einen Überfall auf einen Supermarkt in Neulengbach verübt hatte, wurde laut Landespolizeidirektion NÖ nun gefasst.
Der Täter, ein 49-jähriger wegen Bankraubes einschlägig vorbestrafter Mann aus Krems, hatte seit August 2014 bewaffnet und maskiert insgesamt vier Supermarktfilialen in Prinzersdorf, Krems/Donau, Herzogenburg und Neulengbach entweder kurz vor Geschäftsöffnung oder unmittelbar nach Geschäftsschluss überfallen.
Brutale Vorgangsweise
Er bedrohte jedes Mal die Angestellten mit Waffe und forderte die Herausgabe der Tageslosungen. Die Tresore öffnete der Mann laut Polizei auf brutale Art mit mitgebrachten Werkzeugen (Stemmeisen, Fäustel etc). Danach fesselte er die Angestellten mit Kabelbindern oder Klebebändern bzw. sperrte die Opfer in Kühl- oder Umkleideräume der Filialen ein. Diese erlitten durch die brutale Vorgangsweise des Täters einen Schock und mussten psychologisch betreut werden.
Diverse Hinweise
Aufgrund von Zeugenbefragungen, Fahrzeugüberprüfungen, sowie Lichtbildveröffentlichungen des maskierten „Täters mit Bierbauch“ in den Medien langten diverse Hinweise ein. In diesem Zusammenhang gelangte der Vorbestrafte in den Fokus der Ermittlungen. Die Polizei versuchte, den Mann an verschiedenen Kontaktadressen in Wien und Niederösterreich auszuforschen. Nachdem auch eine Leihwagenfirma eruiert werden konnte, bei der sich der Verdächtige einen Pkw angemietet hatte, wurden die Fahndungsmaßnahmen auf dieses Fahrzeug konzentriert. In der Nähe der Firma in Krems konnte der Mann schließlich gesichtet und angehalten werden. Die Polizei fand im Fahrzeug Raubutensilien und nahm den Mann fest. Bei weiteren Durchsuchungen konnte die halbgeladene Tatwaffe, Maskierung, Tatkleidung sowie Fesselungsmaterial und die Raubbeute aufgefunden und sichergestellt werden.
Täter geständig, finanzielle Schwierigkeiten als Motiv
Im Zuge der Einvernahme des beschäftigungslosen Beschuldigten zeigte sich dieser geständig, die vier bewaffneten Raubüberfälle auf Supermärkte verübt zu haben. Als Motiv nannte er seine ständigen finanziellen Schwierigkeiten aufgrund von Kreditschulden, die sich seit seiner Haftentlassung im Jahre 2010 angehäuft hätten. Die Tatwaffe hat der Mann laut eigenen Angaben von einem bereits verstorbenen Ex-Mithäftling bekommen. Der Beschuldigte wurde in das Gefangenenhaus des Landesgerichtes St. Pölten eingeliefert.
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