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Niederösterreich hatte 2016 bundesweit wieder die zweithöchste Kriminalität

Thomas Lettner, 06.03.2017 15:29

ST. PÖLTEN. Landespolizeidirektor Franz Prucher und seine beiden Stellvertreter Rudolf Slamanig und Franz Popp präsentierten heute die Zahlen der Kriminalstatistik aus dem vergangenen Jahr. Mit 76.079 angezeigten Straftaten verzeichnet das Bundesland ein leichtes Plus von 0,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015 (75.773 Fälle).

  1 / 2   Landespolizeidirektor Franz Prucher (Mitte) mit seinen Stellvertretern Rudolf Slamanig (l.) und Franz Popp Fotos: Thomas Lettner

„Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Jahr 2016 ein sehr erfolgreiches war für die Polizei. Mit 76.079 Anzeigen haben wir ein Plus von 0,4 Prozent und nur wenig mehr Straftaten als im Vorjahr. Was für mich ganz wichtig, ist, dass es den Kollegen gelungen ist, um 4000 Straftaten mehr zu klären“, freute sich Franz Prucher bei der Präsentation.

Starkes Plus bei sexuellen Belästigungen

Mit den 76.079 angezeigten Fällen verzeichnet NÖ hinter Wien (205.219) die zweithäufigsten Straftaten in ganz Österreich. Den stärksten Kriminalitätszuwachs gibt es in Salzburg (plus 9,2 Prozent). Anzumerken ist, dass es sich bei den Straftaten um angezeigte Fälle und nicht um tatsächliche Verurteilungen handelt. Diese gebe die Justiz erst im Laufe des Jahres bekannt. Anbei in Klammern die Vergleichszahl aus dem Vorjahr:

  • Geklärte Fälle in NÖ: 35.897 (31.815; plus 12,8 Prozent)
  • Aufklärungsquote: 47,2 Prozent (42 Prozent; plus 5,2 Prozent)
  • Wohnhaus/Wohnungs-Einbruchsdiebstahl: 2549 (2807; minus 9,2 Prozent)
  • Keller-Einbruchsdiebstahl: 1095 (778; plus 40,7 Prozent)
  • Firmen/Geschäfts-Einbruchsdiebstahl: 1927 (1994; minus 3,4 Prozent)
  • KFZ-Diebstahl (LKW, PKW, KRAD): 582 (663; minus 12,2 Prozent)
  • Fahrrad-Diebstahl: 4872 ( 4107; plus 18,7 Prozent)
  • Sachbeschädigung: 8669 (8341; plus 3,9 Prozent)
  • Diebstahl: 16.497 (15.156; plus 8,7 Prozent)
  • Cybercrime: 2292 (1667; plus 37,5 Prozent)
  • Betrug: 5698 (4915; plus 15,9 Prozent)
  • Körperverletzung: 4509 (4107; plus 9,8 Prozent)
  • Raub: 184 (191; minus 3,7 Prozent)
  • Fremdenpolizeigesetz: 1415 (6146; minus 77 Prozent)
  • Suchtmittelgesetz: 3868 (3725; plus 3,8 Prozent)
  • Vergewaltigung: 131 (125; plus 4,8 Prozent)
  • Sexuelle Belästigung und öffentliche geschlechtliche Handlungen: 268 (168; plus 59,5 Prozent). Hierbei ist anzumerken, dass die Zunahme unter anderem an der Gesetzesänderung Anfang 2016 liegt und daher mehr Straftaten angezeigt wurden.

Die meisten fremden Tatverdächtigen kommen aus Rumänien

27.035 der im Vorjahr angezeigten Fälle wurden von Österreichern begangen, 13.477 (33 Prozent) von Nicht-Österreichern. Davon gehen 2892 angezeigte Fälle auf das Konto von Asylwerbern. Die ausländischen Tatverdächtigen kommen vorwiegend aus Rumänien (2198 angezeigte Fälle), Serbien (1058) und der Slowakei (1025). Bei den Asylwerbern kommen die meisten Tatverdächtigen aus Afghanistan.

Maßnahmen im Jahr 2017

Der Fahndungs- und Ermittlungsdruck zur Bekämpfung der Schlepperei und Eigentumskriminalität auf Hauptverkehrswegen soll heuer fortgesetzt werden. Im Bereich Cybercrime will man sich auf die gefährdeten Gruppen Kinder und Senioren konzentrieren. Daher wurde auch ein Aufklärungs-Film gedreht, der in Schulen gezeigt wird. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Kellereinbrüche und die damit verbundenen Fahrraddiebstähle. Moderne Technik soll zur Sicherung eingesetzt werden. Auch die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern Tschechien, Slowakei und Ungarn soll intensiviert werden.

Hohe Investition in Terrorismus-Bekämpfung

Im Jahr 2016 kam es zu einer Steigerung bei den Anzeigen wegen Terrorismus. 2015 waren es 14 Anzeigen wegen Mitgliedschaft zu einer terroristischen Vereinigung, 2016 waren es 19. Auch beim Paragraph „Aufforderung und Gutheißung terroristischer Straftaten“ gab es eine Steigerung von vier Anzeigen im Jahr 2014 auf 13 Anzeigen im vergangenen Jahr. Es werde sehr viel in diesem Bereich investiert und es gebe laufend Amtshandlungen. Personen, die aus Kriegsgebieten zurückkehren, würden unter ständiger Beobachtung stehen.


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