Haijawi-Pirchner: "Massive Gegenwehr der Tätergruppen wird immer häufiger"
NÖ. Nach intensiven Ermittlungstätigkeiten konnten Bedienstete des Landeskriminalamts Niederösterreich etwa 50 Einbrüche in Eigenheime, Firmen, Geschäfte, Schulen und Kindergärten aufklären. Hinter den Verbrechen stehen zwei verschiedene rumänische Tätergruppen, denen eine Schadenssumme von rund einer halben Million Euro zugeordnet werden kann.
Eine zehnköpfige Tätergruppe verübte 2016 und 2017 eine Vielzahl an Einbrüchen in Niederösterreich und Wien. Die Täter sollen tagsüber in Wien gewohnt haben und am Abend mit dem Zug und der Schnellbahn zu den Tatorten in Niederösterreich gefahren sein. Sie schlugen zumeist die Verglasung der Terrassenfenster und -türen ein und stahlen Schmuck, Bargeld, teure Elektronikartikel und Kleidung. Am 19. September erwischte ein Mann drei der Täter auf frischer Tat bei einem Einbruch in seinem Haus. „Der Hausbesitzer hat sich richtig verhalten. Er hat keine Gegenwehr gezeigt, sondern sofort die Polizei verständigt“, lobt Omar Haijawi-Pirchner, Leiter des Landeskriminalamtes NÖ. Die Tätergruppe verursachte einen Schaden von 200.000 Euro. Neun Täter sind in Haft, einer ist noch flüchtig.
Blitzeinbrecher schlagen zu
Die zweite Tätergruppe verursachte Blitz-Einbruchsdiebstähle in Filialen eines Drogeriefachhändlers in Niederösterreich und Oberösterreich. Die Täter brauchten nur 90 Sekunden für die Einbrüche. in den Drogerien stahlen sie teure Parfumartikel, die in Rumänien verkauft wurden. Kriminalisten des Ermittlungsbereich Diebstahl konnten gemeinsam mit der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität sowie des Einsatzkommandos Cobra drei Mitglieder der Tätergruppe in Kärnten lokalisieren und in Klagenfurt festnehmen. Die vierköpfige Gruppe, von denen einer noch flüchtig ist, verübte auch Einbrüche in Kindergärten, Schulen und Firmen in Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten und Salzburg. Es entstand ein Gesamtschaden von 270.000 Euro.
Täter werden brutaler
„Die massive Gegenwehr der Täter, wenn sie auf frischer Tat ertappt werden, wird immer häufiger“, berichtet Haijawi-Pirchner. Zum Glück seien die Täter aber meistens nicht bewaffnet. Die steigende Aggressivität der Täter liege an der immer stärker werdenden Überwachung durch die Polizei und der hohen Erfolgsquote bei den Ermittlungen. Die Täter würden untereinander aber sehr viel über soziale Dienste wie WhatsApp oder den Facebook-Messenger kommunizieren, die die Polizei nicht kontrollieren könne.
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