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Bomben und Zerstörung - Stadtmuseum zeigt Sonderausstellung über die letzten Kriegstage 1945

Leserartikel Werner Pelz, 26.09.2015 15:26

ST. PÖLTEN. Eine große zeitgeschichtliche Sonderausstellung befasst sich seit 23. September im Stadtmuseum den letzten Kriegstage des zweiten Weltkriegs und der ersten Nachkriegstage.

Foto: Stadtmuseum
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Originalfotos aus dem Jahre 1945 die im Stadtmuseum ausgestellt zeigen das Ausmaß der Zerstörung, das die sieben alliierten Bombenangriffe in der Stadt hinterlassen hatten. Hunderte Zivilisten wurden getötet, 39 % des Häuserbestandes wurden zerstört oder beschädigt. Manche Stadtviertel – wie die Gegend um den Bahnhof – wurden durch die Angriffe besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Ganze Häuserzeilen in der Stadt – wie etwa in der Brunngasse – wurden durch Kriegseinwirkungen völlig in Schutt und Asche gelegt.

Widerstandskämpfer erschossen

Der Wahnsinn des NS-Regimes kam in den letzten Kriegstagen noch einmal in aller Deutlichkeit zur Geltung. Am 13. April – zwei Tage vor dem Einrücken der sowjetischen Truppen in die Stadt - wurden 13 Widerstandskämpfer im Hammerpark erschossen, die eine kampflose Übergabe der Stadt vorbereitet hatten und in der Viehofner Au wurden ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter noch in den letzten Kriegstagen ermordet. Nach der Eroberung der Stadt durch die Sowjets wurde die Lage der Zivilbevölkerung nicht besser – die St. Pöltner waren der Willkür und den Übergriffen der Besatzungstruppen ausgesetzt. Die Wohn- und Versorgungslage der in der Stadt verbliebenen Menschen war dramatisch, die Forderungen der Besatzer waren oft nur sehr schwer zu erfüllen.Doch nicht nur Zerstörung prägte das Bild dieser Tage – sofort nach dem Zusammenbruch des verbrecherischen Nazi-Staats machten sich beherzte Frauen und Männer daran, das Überleben der Menschen zu sichern und eine funktionierende Kommune aufzubauen.

Wie Kinder das Jahr 1945 erlebtenIn der Ausstellung wird auch darüber berichtet, wie Kinder dieses Jahr in der Stadt erlebt haben. Aus Privatbesitz kann ein Tagebuch aus dem Jahr 1945 gezeigt werden und aus dem Besitz von Prof. Heinrich Wohlmeyer bekam das Stadtmuseum Bombertanks geschenkt, die zu Booten umgebaut wurden und auf der Traisen zu Wasser gelassen wurden…

Neben vielen originalen Objekten, Fotos, Plakaten und Dokumenten sind auch Filme, sowie eine Multivisionsschau zu den Jahren 1945 bis 1955 in St. Pölten zu sehen.Stadtmuseum St. Pölten, Prandtauerstr.2Eröffnung: 23. September.2015, 18.30 Uhr; Ausstellungdauer bis 13. März 2016Öffnungszeiten: Mi.–So. von 10 bis 17 Uhrwww.stadtmuseum-stpoelten.at


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