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Die Magische Zehn fördert und pflegt die Zauberkunst in Niederösterreich

Thomas Lettner, 22.02.2017 11:06

ST. PÖLTEN. Thommy Ten alias Thomas Höschele tourt derzeit mit seiner Partnerin Amélie van Tass durch die Lande und fasziniert sein Publikum mit Kunststücken der Mentalmagie. Zum Zauberer herangereift ist der gebürtige St. Pöltner beim Zauberverein „Die Magische Zehn“, dessen 23 Mitglieder aus ganz NÖ und Wien kommen.

  1 / 3   (v.l.) Thomas „Tom Raven“ Raab, Herbert „Scanio“ Dvoracek, Kurt „Saladin“ Baldrian und Kurt „Fummleroni“ Wiesmeyer Fotos: Thomas Lettner

Die Magische Zehn, die Höschele zu seinem Künstlernamen Thommy Ten inspirierte, wurde im Jahr 1968 gegründet. Der Name ergab sich aus den zehn Gründungsmitgliedern, von denen heute neben Präsident Kurt Baldrian und dem ebenfalls aus Krems stammenden Zauberer Bernulf Bruckner nur mehr zwei im Verein sind. Bisher hat die Magische Zehn vier Magier-Kongresse veranstaltet, im Zuge derer internationale Wettbewerbe und österreichische Meisterschaften stattfanden. Baldrian, neben Thommy Ten ein Aushängeschild des Vereins, war als Zauberer Saladin Österreichischer Meister in der Kinderzauberei und trat mit seinem Partner Herbert Mayer in Ländern wie Norwegen, Deutschland und Tschechien im Fernsehen auf. Darüber hinaus war er sieben Jahre lang Präsident des Magischen Rings, des Dachverbands der 19 österreichischen Zaubervereinigungen. Ein weiteres bekanntes Mitglied des Vereins ist Alexander Bisenz, der vor seiner Karriere als Kabarettist Kinderzauberer und Feuerschlucker war.

Zauberei ist in verschiedene Sparten aufgeteilt

Die Zauberliteratur geht teilweise bis ins 18. Jahrhundert zurück. „Was sich heute als Zauberkünstler bezeichnet, ist die Fortsetzung der weißen Magie, der Tradition der Gaukler, Taschenspieler und Täuschungskünstler“, erklärt Baldrian, der über eine große Sammlung historischer Zauberutensilien und magischer Raritäten verfügt. Die Zauberkunst ist aufgeteilt in die zur Bühnenzauberei gehörenden Sparten Manipulation und Fingerfertigkeit, Allgemeine Magie, Comedy-Magie, Mentalmagie, Kinderzauberei und Großillusion. Dazu kommen noch die Close Up-Magie (Tischzauberei), Mikromagie sowie die Salonmagie oder Partyzauberei. Allrounder wie Baldrian gibt es wenige, was vor allem an den unterschiedlichen Interessen der Zauberer liegt. „Wichtig ist, bestehende Informationen mit eigenen Ideen umzugestalten, damit etwas anderes herauskommt, als der Zuschauer bereits kennt“, weist Baldrian darauf hin, dass jeder Künstler nicht nur in seiner Magie, sondern auch in der Präsentation um Einzigartigkeit bemüht ist.

Keine Zauberschule wie Hogwarts

Um Mitglied der Magischen Zehn zu werden, muss ein Zauberer bereits Vorwissen haben. Das Mindestalter für Neumitglieder liegt bei 16 Jahren. Der Interessent darf seine Kunst auf Klubabenden präsentieren. Nach einer Einschätzung durch die Mitglieder bekommt der angehende Zauberer Unterlagen für die Aufnahmeprüfung. Bei dieser werden Wissens- und Vorführfragen gestellt, wobei mindestens 45 von 60 Punkten erreicht werden müssen. „Man darf uns nicht mit einer Zauberschule verwechseln“, sagt Baldrian, obwohl sich ältere Mitglieder des jungen Zauberers annehmen, dem im Verein eine große Bibliothek und viele Zauberutensilien zur Verfügung stehen. Das aktuell jüngste Mitglied im Bunde ist der St. Pöltner Schüler Thomas Raab alias Tom Raven. Schon in der Volksschule interessierte er sich für die Zauberei. Nachdem er die ersten beiden Jahre als Gast am Vereinsleben teilnahm, entschloss er sich, die Aufnahmeprüfung abzulegen. Besonders gefällt ihm, dass es in der Magischen Zehn keine Rangunterschiede gibt und man sich von den anderen Mitgliedern Unterstützung holen kann. „Es ist etwas ganz Besonderes, wenn man in der Klasse sagen kann, dass Thommy Ten dir einen Tipp gegeben hat“, sagt Raab.


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