Nachwuchs-Band „EasterBunny Killzone“ träumt von der internationalen Musikkarriere
ST. PÖLTEN. Die junge St. Pöltner Band „EasterBunny Killzone“ bereichert seit eineinhalb Jahren mit ihrem „Bukkake-Party-Punk“ die St. Pöltner Rock-Szene. Tips traf Gitarrist Huge Alex, Schlagzeuger Tiny Simon, Bassist Medium Mani und Frontfrau Little Lenah zum Interview.
Tips: Von wo kennt ihr euch eigentlich?
Simon: Ich und Mani waren früher in einer Heavy Metal-Band namens Twisted Spine. Wir haben aber nie mehr als drei Lieder gemacht.
Lena: Ich und Alex haben uns über einen Freund kennengelernt. Wir haben beide Musik gemacht. Dann haben wir Mani gefragt, ob er nicht bei uns Bass spielen will, weil er ist der Freund meiner besten Freundin.
Simon: Irgendwann bist du dann zu einer Probe von unserer Metal-Band mit gekommen und hast gesagt, dass du in deiner Band einen Schlagzeuger brauchst. Und dann haben Mani und ich gesagt, okay wir machen mit, machen wir eben so eine Punkrock-Band.
Alex: Ich und Lena haben die ersten Lieder gemeinsam geschrieben gehabt. Dann sind die anderen dazugekommen.
Simon: Sie haben praktisch die Lieder gespielt. Mani und ich haben echt gut hineingefunden. Das hat echt gut funktioniert, das waren noch schöne Zeiten.
Warum das Genre Punkrock?
Simon: Es ist e nicht so wirklich Punkrock. Es hat Punkrock-Elemente, aber eigentlich mischen wir alles zusammen.
Lena: Wir haben nicht gesagt, dass wir Punk machen wollen. Wir haben uns getroffen und einmal die Lieder, die ich und Alex schon gespielt haben, gespielt.
Simon: Es waren rockige Lieder, die die beiden gemacht haben, und mit Schlagzeug und Bass hat es sich irgendwie punkig angehört.
Lena: Wenn man Mani und Simon anschaut, weiß man, woher unser Punk-Einfluss kommt.
Wie seid ihr auf den Namen EasterBunny Killzone gekommen?
Lena: Auf der Hochzeit meiner Tante war Alex quasi als Hochzeitscrasher mit dabei. Im Rausch haben wir als Spaß gesagt, wir stellen uns auf die Bühne und spielen was mit den Musikern der Hochzeitsband. Das war unser erster Auftritt. Nachts konnten wir beide nicht schlafen, dann ist der Mani auf die Idee gekommen, „EasterBunny Killzone wäre eigentlich ein geiler Band-Name.
Simon: Die Geschichte kenn ich gar nicht.
Lena: Ich wäre eigentlich für Wendy und die Cleanup-Crew, das wäre ein viel besserer Name.
Simon: Nein! EasterBunny Killzone ist etwas Besonderes.
Alex: Jetzt haben wir schon alles darauf aufgebaut, jetzt können wir es nicht mehr ändern.
Habt ihr schon einmal überlegt, euch als Osterhasen zu verkleiden?
Alex: Die Idee war schon öfter da, nur das Budget nicht.
Lena: Ich bin nicht so ein Fan von der Idee, weil es irgendwie blöd ausschaut.
Simon: Ich fände es cool. Vielleicht für einen Gig und dann die Maske wieder runternehmen, es wird sonst zu heiß darunter.
Alex: Du brauchst ja nur Ohren aufzusetzen, Lena.
Lena: Das sieht irgendwie sexistisch aus.
Wo seid ihr bisher überall aufgetreten?
Simon: In Wien schon ein paar Mal. Venster99 und so.
Lena: In St. Pölten im Freiraum, im Warehouse, Egon. Einmal waren wir in Enns.
Wie weit seid ihr bei den Bandcontests gekommen?
Mani: Beim Local Heroes in Enns (Oberösterreich) sind wir in der ersten Runde ausgeschieden, im Warehouse beim SPH Bandcontest haben wir die Runde als Zweitplatzierter gewonnen.
Lena: Solche Bandcontests bauen voll darauf auf, wie viele Freunde du mitnimmst und wie viele Bands aus der Umgebung die Band kennen. In Oberösterreich kennt uns erstens keiner und wir sind als erster aufgetreten, wo noch keine Leute da waren.
Alex: Es war auch noch keiner betrunken.
Lena: Ja richtig, wir machen Musik für betrunkene Leute, nüchtern kann man sie eigentlich nicht anhören, betrunkenen Leute gefällt sie sehr gut.
Nennt ihr euer Genre deswegen Bukkake-Party-Punk?
Lena: Wir haben überlegt, was eine richtig blöde Facebook-Beschreibung wäre.
Alex: Wir machen einfach das, was uns freut, und da haben wir nicht genau gewusst, wie wir uns definieren sollen.
Mani: Wir sollten das Genre einfach in Lärm umändern.
Simon: Ich habe ja einmal gesagt Bunny-Punk, aber das habt ihr ja nicht cool gefunden.
Lena: Ich finde Bukkake-Party-Punk besser.
Was ist Bukkake eigentlich?
Simon: Viel Spaß beim Googeln.
Lena: Es ist nicht jugendfrei.
Alex: Du solltest auf Wikipedia danach suchen, das ist noch das harmlosere.
Lena: Aber bitte nicht glauben, dass das bei uns so abläuft.
Simon: Es läuft bei uns musikalisch so ab.
Lena: Was?!
Simon: Na, wir hauen dir die ganze Musik in die Fresse.
Um was geht es in euren Songs?
Simon: Lena macht eher die emotionalen Lieder, ich eher die gesellschaftskritischen.
Lena: „Lost“ ist eher ein lustiger Song, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Ich habe meine Lieblingshose verloren und war deswegen grantig. Bei „Fleshwound“ habe ich viele Emotionen reingeworfen, weil es um Liebessachen geht. Deswegen sage ich auch immer, dass es eine Ballade ist und die Leute im Publikum dazu schmusen können.
Simon: „Drug Addict“ ist eine Kritik an der modernen Medizin und daran, dass wir uns wegen jedem kleinen Wehwehchen Chemie reinstopfen, was nicht gesund ist.
Was macht ihr eigentlich beruflich?
Lena: Ich studiere Soziale Arbeit an der FH St. Pölten.
Simon: Er ist Pirat.
Alex: Ich bin Matrose bei Brandner Schifffahrt in Krems.
Da hätte sich eigentlich Pirate Metal angeboten?
Alex: Das wäre zu offensichtlich gewesen.
Simon: Außerdem war er noch arbeitslos, als wir die Band gegründet haben.
Lena: Du bist immer noch arbeitslos.
Simon: Nein, ich bin freischaffender Künstler. Ich muss jetzt e zum Zivildienst.
Mani: Ich bin Tischler seit…
Lena: …immer. Der ist schon mit Hammer und Nagel auf die Welt gekommen.
Mani: Man verwendet e keinen Hammer und Nagel mehr, sondern Schrauben.
Was sind eure Vorbilder?
Simon: Dadurch, dass wir alle verschiedene Musik-Geschmäcker haben, hauen wir alles rein und finden daher kein richtiges Genre dafür.
Lena: Ich kann jetzt gar nicht sagen, dass ich musikalisch ein Vorbild hätte. Ich höre sehr gerne Andrew Jackson Jihad, Jack White ist auch extrem cool. Graveyard, Avril Lavigne und die Beastie Boys und Eric Clapton sind auch extrem cool.
Simon: Ich höre eigentlich alles von Hardcore bis zum Folk-Punk und lasse mich von allem inspirieren.
Lena: Folk-Punk schreibt sich übrigens FOLK.
Ich weiß es e.
Lena: Nicht dass es so volksmusikmäßig rüberkommt. Ich meine, dass ist es e irgendwie.
Alex: Sonst als Band haben wir eigentlich keine Vorbilder.
Was wollt ihr als Band erreichen?
Simon: Irgendwann Black Metal spielen.
Alex: Es wäre cool, wenn wir zumindest in Österreich bekannt werden würden.
Mani: Oder wenn wir ins Ausland kommen könnten.
Simon: Ich fände ein Musik-Video cool oder ein gescheites Album.
Lena: Ein Ziel wäre es, genug Geld für gescheite Aufnahmen und gescheite Videos zu haben. Dann wird man berühmter.
Simon: Mein Traum wäre es, von der Musik leben zu können.
Alex: Ja, ein Tausender im Monat wäre schon genug.
Euer nächster Auftritt ist am 22. April im Freiraum, oder?
Simon: Weiß ich gar nicht.
Lena: Ist das nicht im Mai?
Mani: Im Freiraum auf jeden Fall. Ich glaube, Ende April.
Lena: Okay, ich habe geglaubt im Mai. Aber wurscht, wenn es so auf Facebook steht wird es schon stimmen. Du hast etwas gesagt vom Donauinselfest, Mani?
Mani: Da habe ich uns beworben. Die Planungen für das Donauinselfest gehen sehr kurzfristig. Das war eine Bewerbung für die SJ-Bühne, aber da kann man noch nichts Genaues dazu sagen.
Seid ihr bei der SJ?
Simon: Ich halte mich fern von politischen Organisationen.
Mani: Ich war früher in meiner Jugend bei der SJ.
Lena: Mich interessiert das eigentlich auch nicht so.
Simon: Aber wenn wir dort spielen können, ist es cool.
Nächster Auftritt:
Als Support bei The Ramonas (Ramones All Girl Coverband)
Freitag, 19. Mai, ab 20 Uhr
Freiraum St. Pölten
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