Barbara Balldini: „Ich zähle mich zu einer Mischung aus Schmusi und Schatzi“
ST. PÖLTEN. Die berühmte Sexualpädagogin und Kabarettistin Barbara Balldini „kommt“ - und das wortwörtlich, nämlich ins Kulturhaus Wagram am 6. April. Dort wird die gebürtige Tirolerin ihr drittes Programm Balldini „kommt“ zum Besten geben, das sich - wie könnte es anders sein - mit dem Thema Sexualität auseinandersetzt.
Tips: Inwiefern unterscheidet sich „Balldini kommt“ von den beiden ersten und dem vierten Programm „Verkehrstauglich“?
Balldini: Bei „Balldini kommt“ geht es um unsere sexuelle Entwicklung von der Geburt bis zum Tod: wie Sexualität schon in der Kindheit geprägt wird, welche vier verschiedenen sexuellen Charaktertypen daraus entstehen können, wie diese sich im Bett benehmen und was passiert, wenn sich die jeweiligen Typen im Bett treffen. Pubertät und Sex im Alter sind auch ein Thema dieses Programms.
Tips: Inwiefern bestimmt Sex unser Leben und unsere Psyche?
Balldini: Sehr. Sexualität ist ein Grundbedürfnis wie Atmen, Essen und Trinken. Wir sind nun einmal sexuelle Wesen von Geburt an. Es heißt zwar, Sex sei „die schönste Sache der Welt“, doch nichts ist so schwierig, wie ein auf lange Zeit erfülltes Sexualleben zu führen.
Tips: Gibt es auch ein erfülltes Leben ohne Sex?
Balldini: Ja, das gibt es tatsächlich. Dann jedoch erfüllen andere Dinge das Dasein, wie zum Beispiel Spiritualität oder Leidenschaft für ein Hobby wie Motorradfahren, Kochen, Gärtnern, kreativ sein im Schreiben oder Malen.
Tips: Welcher Liebestyp sind Sie, Popschi, Schmusi, Spatzi oder Schatzi?
Balldini: Nun, das sind die vier sexuellen Charaktertypen: der Popschi tendiert eher zu Sadomasochismus, hart, strukturiert und kontrollierend. Der Schmusi liebt Romantik und Kuschelsex, der Spatzi ist experimentierfreudig und umtriebig, während der Schatzi den großen Altersunterschied bevorzugt (Lugner beispielsweise und seine Partnerinnen). In dem Fall zähle ich mich zu einer Mischung uns Schmusi/Schatzi.
Tips: In Ihren Büchern kommt oft das Wort „Schlampe“ vor. Ist das Wort für Sie positiv oder negativ besetzt?
Balldini: Eindeutig positiv. „Schlampen“ sind Frauen, die wissen, was sie wollen und sich nehmen, was sie brauchen. Wenn Männer das tun, sind sie Helden. Bei Frauen gibt es immer noch Naserümpfen und den gewissen „Schlampen“-Stempel.
Tips: Sie sagen, „der Weltfrieden beginnt dahoam“. Glauben Sie, dass die Diktatoren dieser Welt in Wahrheit sexuelle Probleme haben?
Balldini: Vermutlich. Irgendwo müssen solche Diktatoren ja kompensieren. Und wenn sie im Bett nicht erfolgreich sind, dann krallen sie sich die Macht in einem anderen Bereich.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden