Warcult und Aeons of Ashes: 15 Jahre geballte Metal-Power aus Niederösterreich
ST. PÖLTEN. Am zweiten Tag des STP Metalweekend im Freiraum vergangenen Samstag ließen auch die Lokatmatadore Warcult aus Loosdorf und Aeons of Ashes aus St. Pölten die Fetzen fliegen. Für Warcult gab es einen besonderen Grund zum Feiern, denn vor exakt zehn Jahren wurde die Band aus der Taufe gehoben. Tips sprach mit Johannes „Josch“ Zauner (Sänger und Bassist bei Warcult) und Tim Sklenitzka (Sänger bei Aeons of Ashes).
Tips: Wie ist der Stil eurer Bands einzuordnen?
Josch (Warcult): Wir machen in Richtung Progressive Death Metal. Wir experimentieren viel in den verschiedenen Genres. Wenn uns etwas gefällt, bauen wir es ein. Wir lassen uns künstlerisch nicht einschränken.
Tim (Aeons of Ashes): Das ist bei uns genauso. Es gibt beim Metal viele Schubladen, und es ist immer schwierig, dass man genau in eine passt. Unsere Haupteinflüsse sind Melodic, Modern und Groove Metal.
Tips: Was waren die größten Momente in euren zehn beziehungsweise fünf Jahren?
Josch: Der größte Moment war, als wir 2012 die MetalDays in Slowenien auf der Hauptbühne eröffnen durften. Am selben Tag haben Bands wie Korn gespielt, die auch im selben Backstage-Bereich herumgelaufen sind wie wir. Cool war auch, wie wir 2013 unser erstes Album herausgebracht haben. Aber eigentlich sind alle Gigs cool.
Tim: Wir haben 2014 unser erstes Album „Shutdown“ herausgebracht und 2017 die EP “Impatience“. Wir haben unmittelbar vor Paradise Lost in der großen Halle in der Arena gespielt. Wir waren viel in Österreich und auch schon in Italien unterwegs. Jeder Gig, bei dem die Leute motiviert sind und bei dem der Funke zum Publikum überspringt und umgekehrt, ist ein geiler Moment, an den man sich jahrelang erinnert.
Tips: Wie oft habt ihr schon am STP Metalweekend gespielt?
Josch: Wir haben hier seit 2012 jedes zweite Jahr gespielt. Heuer ist es das dritte Mal. Mit einer zweiten Band, bei der ich eine Zeitlang dabei war, habe ich auch 2010 schon hier gespielt.
Tim: Es ist mein zwölftes Metalweekend. Vier Mal habe ich schon mit Aeons of Ashes gespielt, und davor mit meiner vorherigen Band Trashcanned.
Tips: Was sagt ihr zum Metalweekend?
Tim: Es ist ein großartiger Event. Es kommen immer wieder Leute zusammen, die sich einmal im Jahr hier treffen. Das ist ein ganz eigener Spirit.
Josch: Für mich ist das Metalweekend, da mein Freundeskreis mittlerweile nicht mehr so metallastig ist, wie ein Klassentreffen. Man trifft hier die Leute, die man nicht mehr so oft sieht.
Tips: Ihr teilt euch sogar den Schlagzeuger, stimmt das?
Josch: Ja. Der Clemens Nolz ist bei Warcult seit der Gründung mit dabei. Bei Aeons ist er jetzt seit wie lange…?
Tim: Seit drei Jahren. Wir haben nach zwei Jahren den Schlagzeuger gewechselt. Den Fachkräftemangel gibt es auch im Metal. Deswegen teilen wir uns den Proberaum und den Schlagzeuger.
Tips: Das heißt, ihr probt beide in St. Pölten?
Josch: Genau. Wir haben zuerst in Loosdorf geprobt, ganz am Anfang in Melk. Als sich das mit Aeons ergab, haben wir gesehen, dass wir in St. Pölten einen besseren Proberaum haben. Der Clemens braucht auch nicht immer sein Schlagzeug abbauen und woanders hinbringen.
Tim: Der Proberaum wird uns von der Stadt St. Pölten gratis zur Verfügung gestellt. Das gibt es sonst nirgends. In Wien zahlt man locker 200 Euro im Monat. Das ist ein Service, der die Szene fördert und ein Grund, warum es in St. Pölten so viele Bands gibt. Auch der Freiraum ist ein supercooler Club. Wir haben schon in acht Ländern gespielt und in ganz Österreich. Es gibt kaum so eine coole Location wie den Freiraum. Wir spielen als nächstes am Pet Aid 4.0 am 13. Oktober (Einlass 19.30 Uhr) hier. Das ist ein Benefizkonzert für den Tierschutzverein. Damit wir nicht zwei Mal hintereinander dasselbe spielen, haben wir uns etwas Besonderes einfallen lassen: Wir werden ein Coverset spielen, bei dem wir die Leute auf eine Zeitreise mitnehmen und die Songs, die uns beeinflusst haben, selber spielen. The Kevin Family machen den Auftakt. Dann kommen Chaos Inside, die Agnés Milewski Band, wir und Skatapult. Rock und Metal sind also gemischt. Der Reingewinn geht ans Tierheim St. Pölten.
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