Caritas und Diözese starten Kampagne gegen Kinderarmut in Osteuropa
SANKT PÖLTEN. Gemeinsam wollen sich Caritas und die Pastoralen Dienste der Diözese St. Pölten für Kinder in Not – speziell in Osteuropa – engagieren.
„Wenn wir uns nicht um unsere Kinder sorgen, zerstören wir unsere Zukunft!“, so Caritas-Direktor Friedrich Schuhböck zum Auftakt der gemeinsamen Kinderkampagne von Caritas und Pastoralen Diensten. Die Caritas finanziert mit den Spenden der Kinderkampagne rund 250 Projekte in den ärmsten Ländern Europas, vorwiegend in Ost- und Südeuropa. Allein 21. Projekte unterstützt die Caritas St. Pölten in Albanien, darunter auch das Straßenkinderzentrum EDEN in Tirana. Eine Kirchensammlung dazu findet am Sonntag, dem 14. Februar statt. Insgesamt erhoffen sich Caritas und Pastorale Dienste ein Spendenergebnis von 200.000 Euro
Ukraine: „Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer“
„Die Kluft zwischen der sehr reichen und der extrem armen Bevölkerung in der Ukraine wird immer größer“, betont Sepp Winklmayr, Direktor der Pastoralen Dienste, die sich besonders in der Ukraine engagieren. „Die Kinderarmut und die Schwäche der öffentlichen Strukturen ist dort immer noch sehr groß“, so Winklmayr. Mit Projekten wie der Errichtung eines Straßen-Kinderzentrums in Drohobytsch (Ukraine) versucht man dieser Situation entgegen zu wirken.
Die Not ist nur wenige Stunden entfernt
Viele Kinder haben keinen Zugang zu Bildung, leben auf der Straße und sind dort Ausbeutung und Willkür schutzlos ausgeliefert. „In unserem Partnerland Albanien lebt jedes vierte Kind in Armut. Eine Armut, die für uns unvorstellbar und kaum vergleichbar ist“, berichtet Lukas Steinwendtner, Leiter der Caritas Auslandshilfe St. Pölten. Im von der Caritas unterstützten Tageszentrum Haus EDEN werden Kinder aus den Armenvierteln Tiranas tagsüber gefördert und betreut. „Die Kinder bekommen täglich ein warmes Essen, werden medizinisch und psychologisch betreut und auch beim Lernen für die Schule unterstützt. Zurzeit werden 53 Kinder regelmäßig betreut“ berichtet Zamira Muca, Leiterin des Hauses EDEN
Struktur und Geborgenheit
Im Straßenkinderzentrum Eden in Tirana erleben Kinder von der Straße erstmals Struktur und Geborgenheit. Flutura ist neun Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter in einer heruntergekommenen Baracke neben einer Müllhalde in der albanischen Hauptstadt Tirana. In der Baracke gibt es ein Sofa, einen Tisch und einen Kasten, jedoch kein fließendes Wasser oder Sanitäranlagen. Flutura ging schon als Kleinkind mit ihrer Mutter in den Straßen Tiranas betteln. Streetworker des Straßenkinderzentrums Eden wurden auf Mutter und Tochter aufmerksam. Flutura hat noch nie eine Schule besucht. Im Zentrum Eden erhält sie nun Betreuung und wird gefördert, Flutura wird auch mit Essen und hygienisch versorgt. Zum ersten Mal besucht sie auch eine Schule.
UN-Kinderrechtskonvention
Laut UN-Kinderrechtskonvention hat jedes Kind das Recht auf Sicherheit und Schutz, Zugang zu Bildung, Hilfe und ein Aufwachsen in der Familie. „60 Millionen Kinder weltweit haben nichts von alldem. Jedes Kind soll satt werden und in die Schule gehen können. Denn wer lesen, schreiben und rechnen kann, der hat auch die Chance, einen Beruf zu erlernen und sich aus eigener Kraft aus schwierigen Situationen zu befreien“, unterstreicht Friedrich Schuhböck.
Spendenkonto
Caritas St. Pölten
Raiffeisenbank
IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000
BIC: RLNWATWWOBG
Online-Spenden: www.caritas-stpoelten.at/spenden
Kennwort: „Kinder in Not“
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