ST. PÖLTEN. Gemäß einer Richtlinie der Europäischen Union wird der Ratzersdorfer See als eines von 30 Badegewässern in Niederösterreich seit Anfang Juni regelmäßig auf seine Wasserqualität hin kontrolliert. Obwohl sich die Badesaison schon dem Ende zuneigt, wies der See bei der letzten Messung eine ausgezeichnete Qualität auf.
Die Abstufung der Wasserqualität an den 30 Badegewässern, zu denen neben Seen auch Flüsse gehören, wird mit den Prädikaten Ausgezeichnet, Gut, Ausreichend und Mangelhaft bewertet. Bekommt ein Gewässer die schlechteste Bewertung, erfolgt eine Kontrolluntersuchung. Bei einer neuerlichen mangelhaften Bewertung werden die Bezirksverwaltungsbehörde und das Land NÖ benachrichtigt, was zur Sperrung des Gewässers führt, solange sich die Werte nicht verbessern. „Zurzeit haben wir kein einziges mangelhaftes Badegewässer in Niederösterreich. 2015 waren 99 Prozent der heimischen Seen und Flüsse von hervorragender oder guter Qualität, womit sich Österreich unter den besten acht Ländern der Europäischen Union befindet“, freut sich Gesundheitslandesrat Maurice Androsch (SPÖ).
Freie Sicht bis zu den Füßen
In NÖ führt die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH) alle zwei bis drei Wochen und mindestens fünf Mal während der Badesaison (15. Juni bis 31. August) Gewässerproben durch. „Die Proben werden aus zwanzig bis dreißig Zentimetern Tiefe in ein steriles Gefäß gegeben, dann lichtgeschützt und tiefgekühlt in ein Labor nach Wien gebracht“, berichtet Elisabeth Arnberger von der AGES. Dort werden sie auf Indikatorkeime wie Escherichia coli oder Intestinale Enterokokken untersucht, die beispielsweise Durchfall- oder Hauterkrankungen verursachen können. Die Keime stammen meist von Feldern oder Kläranlagen, die nach Regenfällen in die Gewässer geschwemmt werden. Die aktuellen Messwerte zu Wasserqualität, Sichttiefe und Temperatur von allen österreichischen Badestellen kann man auf der Badegewässer-App der AGES, die für iPhone und Android erhältlich ist, einsehen. Sollten keine Hinweisschilder an einem Gewässer oder Probenauswertungen verfügbar sein, gilt die Faustregel, dass man seine Füße sehen sollte, wenn man bis zu den Knien im Wasser steht.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden