Tag der offenen Tür der städtischen Bestattung und des Hauptfriedhofs St. Pölten
ST. PÖLTEN. Nach 2011 und 2015 findet heuer wieder ein Tag der offenen Tür der städtischen Bestattung und des Hauptfriedhofs mit dem Krematorium statt. Dabei sollen Vorurteile über das Tabuthema Tod aufgebrochen und Informationen hautnah zugänglich gemacht werden.
Bereits die Vorgänger-Veranstaltung im Jahr 2015 hat gezeigt: Ist das Ende des Lebens öffentlich immer noch ein Tabu-Thema, so ist der Informationsbedarf in der Bevölkerung enorm. Verliert doch jeder Mensch im Laufe seinen Lebens nahe Angehörige – und sieht sich in der Folge vor eine Reihe recht praktischer Fragen gestellt: Mit wem ist für den letzten Weg des Verstorbenen Kontakt aufzunehmen? Welche behördlichen und rechtlichen Formalitäten fallen an? Welche Bestattungsart ist gewünscht, wie soll die Zeremonie ablaufen und wie die letzte Ruhestätte aussehen?
Neue Formen der Trauerkultur
Dazu kommt, dass die Möglichkeiten der Gestaltung vielfältiger geworden sind. Die Wahl reicht vom Waldfriedhof über Seebestattung und Diamantbestattung bis zur „Wiese der Erinnerung“ am Hauptfriedhof als eine naturnahe und dezente Urnenbestattung. Dzemila Zupani von der städtischen Bestattung: „Diese Angebote stehen für eine Trauerkultur, die neue und zeitgemäße Formen des Ausdrucks sucht.“Auffallend ist auch das zunehmende Engagement von Menschen, für ihr Ableben selbst vorzusorgen: Zum einen finanziell, wie der „Wiener Verein“ als langjähriger Kooperationspartner der Bestattung St. Pölten beim Tag der offenen Tür darstellen wird. Zum anderen auch im Hinblick auf die Form der Bestattung und der Trauerfeier. So wird der Abschied eines geliebten Menschen noch zu einem Ausdruck, den er selbst als Lebender (mit)gestaltet hat.
Investitionen und neue Angebote
Im letzten Jahr wurde der ursprüngliche Kremationsofen an den Stand der Technik angepasst. Im wesentlich wurde die Abluftreinigungsanlage mit einem Aufwand von circa 1,1 Millionen Euro erneuert. Jährlich werden rund 2.100 Kremierungen durchgeführt. Im Stadtgebiet macht der Anteil der Kremierungen annähernd 45 Prozent aus und ist leicht steigend. Neu ist auch die anonyme Bestattung von verrottbaren Urnen. Es wurde dafür eine Wiesenfläche am hinteren Ende des Friedhofes gestaltet. Die Hinterbliebenen bezahlen einen einmaligen Betrag von derzeit 625 Euro Grabpflegegebühr plus 125 Euro für die Beisetzung. Es dürfen nur verrottbare Urnen verwendet werden. Es soll dies ein kostengünstiges Angebot sein, doch die Urne am Friedhof zu belassen und nicht wie der Trend derzeit ist diese mit nach Haus zu nehmen. Derzeit sind zwei Urnen auf der „Wiese der Erinnerung“ bestattet.
Programm:
Führungen und Vorträge:
- 9 Uhr und 14.30 Uhr - Führung Friedhof mit interessanten zeitgeschichtlichen Eindrücken und ausführlicher Erklärung mit Mag. Thomas Pulle
- Laufend über den Tag - Führungen Krematorium: Trauerkultur in neuen und zeitgemäßen Formen
- 10 Uhr - Eröffnung des Tages der offenen Tür durch Trümel Josef, Städtische Bestattung St. Pölten und Bürgermeister Mag. Matthias Stadler
- 10.15 Uhr - Vorstellung „Wiese der Erinnerung“: Urnenbestattung auf dezente und naturverbundene Weise durch Ing. Erwin Ruthner, Leitung Bestattung und Friedhofsverwaltung
- 11 Uhr - Vortrag „Personalisierter Edelstein“: Firma Mevisto
- 14 Uhr - Vortrag Algordanza Diamantbestattung
Rechtliches und Amtliches:
- 10.30 Uhr - Vortrag „Verlassenschaft und Testament“: Notar Mag. Leopold Dirnegger
Besinnliches:
- 11.30 Uhr - Lesungen Hr. Martin Lammerhuber mit musikalischer Begleitung: Unendlich Zeit: Texte über dem wirklichen Leben Alltagsleben am Friedhof: Besinnliches und Heiteres
- 13 Uhr - Lesung mit Harfenbegleitung Martin Lammerhuber (Fr. Mag.Eva-Maria Wallisch)
Präsentationen und Ausstellungen:
Särge und Urnen, Leistungen der Friedhofsgärtner, Steinmetze, Edelsteinbestattungen
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