Ex-Snowboardprofi Thomas Bruckner und seine Reise zu mystischen Wunderheilern und Scharlatanen
ST. PÖLTEN. Der in Herzogenburg wohnhafte Ex-Snowboardprofi und Reisereporter Thomas Bruckner las gestern im Cinema Paradiso aus seinem Buch „Wundersuche – von Heilern, Geblendeten und Scharlatanen“.
Mystische Dinge wie Alternativheiler und Auraseher haben Thomas Bruckner schon immer fasziniert. Als ihn ein schwerkranker Freund fragte, ob er ihn nach Brasilien zu dem bekannten Wunderheiler João de Deus begleiten wollte, sagte Bruckner zu. Besagter João de Deus lebt und wirkt in dem Ort Abadiânia zwei Stunden von der brasilianischen Hauptstadt Brasilia entfernt. Der Wunderheiler, der sich selbst als ein Medium bezeichnet, heilt Kranke, in dem er über seinen Körper Kontakt zu verstorbenen Seelen wie beispielsweise König Salomon herstellt.
Provokante Botschaft
Bei meditativen Operationen verfällt de Deus in eine Trance, worauf die Erkrankten tatsächlich einen Schmerz an der betroffenen Stelle spüren und danach sehr erschöpft sind, sodass sie 24 Stunden Bettruhe einhalten müssen. Bruckner wurde anfangs trotz langem Schlangestehen von de Deus ignoriert, worauf er einen Plan schmiedete. Als er wieder einmal vor dem Wunderheiler stand, drückte er ihm einen Zettel mit der Aufschrift „Ich glaube, Sie sind ein Scharlatan. Bitte um einen Beweis für Ihre überirdischen Kräfte“ in die Hand. Das kam einer Kriegserklärung gleich.
Assistent bei Operation
Bei einer Gruppenmeditation, bei der Bruckner in der ersten Reihe saß, wankte de Deus auf ihn zu und wischte ihm über die Stirn, worauf er kraftlos in sich zusammensackte. In der Folge war sein Körper fremdbestimmt, und Panik breitete sich in ihm aus. de Deus forderte ihn dann auch noch auf, bei einer sichtbaren Operation zu assistieren. Erst als er den Wunderheiler bat, ihm wieder in einen normalen Zustand zu versetzen, linderten sich seine Beschwerden.
Reise zu anderen Heilern
Bis heute hat Bruckner keine Erklärungen oder gar Tricks für seine Erfahrungen in Brasilien gefunden. Als bei ihm selbst nach einem Kopfröntgen ein gutartiger Tumor diagnostiziert wurde, den er gegen den Ratschlag der Ärzte nicht operieren lassen wollte, entschied er sich, abermals zu de Deus aufzubrechen. „Ich hatte noch eine Rechnung mit ihm offen“, erklärt der Ex-Sportler und Journalist. Auf seiner Reise suchte Bruckner auch Wunderheiler in Österreich, Europa und dem Rest der Welt auf. So war er beispielsweise bei Teufelsaustreibern in Ghana oder Geistchirurgen auf den Philippinen. Mehr dazu erfährt man im Buch „Wundersuche – von Heilern, Geblendeten und Scharlatanen“ erschienen im Picus Verlag.
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