Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Bürgermeister Günter Schaubach plant neue Projekte am Freibad-Areal Pyhra

Thomas Lettner, 20.04.2017 08:38

PYHRA. Die Marktgemeinde hat seit dem für viele überraschenden Rücktritt von Bürgermeister Werner Schmitzer (ÖVP) nun ein neues Orts-Oberhaupt bekommen. Unternehmer Günter Schaubach wird ab sofort die Geschicke der 3550 Seelen-Gemeinde leiten. Tips traf den 45-Jährigen zum Interview.

Günter Schaubach folgte Werner Schmitzer als Bürgermeister der Marktgemeinde Pyhra nach. Foto: Thomas Lettner

Tips: Herr Schaubach, wie alt sind Sie, welchem Job gehen Sie nach und wo wohnen Sie?

Schaubach: Ich werde heuer 46 Jahre alt und habe ein IT-Logistikunternehmen. Mein Unternehmen betreut die komplette IT-Logistik für diverse Ministerien, vom Transport, über die Netzwerkinstallation und die Datenlöschung -  eben das komplette Handling eines modernen Büros. Ich wohne mit meiner Familie in Pyhra.

Seit wann sind Sie politisch tätig?

Ich bin seit 2011 im Gemeinderat von Pyhra.

Warum ist die Wahl der VP-Fraktion zum Kandidaten für das Bürgermeister-Amt auf Sie gefallen?

Vielleicht war meine zeitliche Flexibilität oder auch meine fachliche Qualifikation ausschlaggebend. Es sind zunächst mehrere Kandidaten für dieses Amt in Frage gekommen, schlussendlich hat dann meine Partei entschlossen mich als Kandidat für die Bürgermeisterwahl aufzustellen. Ich bin zeitlich flexibel und kann mich aus dem operativen Geschäft meines Betriebes ein wenig zurücknehmen um diese Zeit zukünftig für mein Amt aufzuwenden. Ich bin ausgebildeter Kommunalmanager und die Vielfalt an Aufgaben in der Gemeinde bereiten mir große Freude.

Sie haben nicht sofort ja gesagt?

Ich habe mir Bedenkzeit erbeten. So eine Entscheidung möchte ich gemeinsam mit meiner Familie treffen. Nach wenigen Tagen stand fest, dass ich mich der Kandidatur stelle. Viel mehr Zeit war nicht, denn wie wir wissen kam der Rücktritt von Werner Schmitzer für alle sehr überraschend.

Sie haben jetzt neben dem Bürgermeisteramt auch noch andere Funktionen übernommen wie den Obmann des Ausschusses für Finanz-, Bau-, und Raumordnung und Sie sind auch Gemeindevertreter im Musikschulverband Perschlingtal. Nebenbei sind Sie auch noch im Pfarrgemeinderat und im Pfarrkirchenrat tätig.

Ja, ich habe diese Agenden vom Altbürgermeister übernommen. Die Vertretung im Musikschulverband obliegt traditionell unter anderen den Bürgermeistern der zugehörigen Gemeinden. Ich habe unserem Pfarrer mitgeteilt, dass ich dem Pfarrgemeinderat aus zeitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehe, obwohl ich in diesem Gremium gerne mitgearbeitet habe. Dem Pfarrkirchenrat bleibe ich aber gerne, auch auf Wunsch des Pfarrers, erhalten.

Wie bringen Sie alle diese Aufgaben unter einen Hut?

Ich bin ein strukturierter Mensch. Es ist gewiss so, dass manche Tage bei mir nun enger getaktet sind. Aber ich denke mir, alles, was man mit Freude macht, kann man gut machen, und umgekehrt gilt, was man gut machen möchte, muss einem Freude bereiten. Mir macht sowohl mein Beruf Freude als auch dieses Amt. Ich fühle mich wohl in meiner Gemeinde und ich habe eine Freundesrunde auf die ich mich voll verlassen kann und die mich in meinem Amt unterstützen. Schließlich muss ich weder alles können noch habe ich den Anspruch alles wissen zu müssen. Ich muss lediglich wissen auf wen ich zählen kann. Ich möchte ja auch noch Zeit für meine Familie haben.

Wie viele Kinder haben Sie eigentlich?

Ich habe drei Kinder - Philipp 23, Julia und Natalie 21 Jahre. Alle drei sind Studenten und schon am Weg ins eigene Leben. Aber auch wenn sie schon erwachsen sind, bleiben sie meine Kinder, und ich freue mich auf die gemeinsamen Stunden, wenngleich sie unter der Woche studieren und ich sie oft erst am Wochenende sehe.

Wie viel Zeit werden Sie ungefähr pro Woche für Pyhra aufbringen? Für Herrn Schmitzer war das Bürgermeisteramt ja ein Vollzeitjob.

In der Einarbeitungsphase bin ich derzeit fast täglich am Amt. Wieviel Zeit ich tatsächlich benötige wird die Zukunft zeigen. Freizeit ab Dienstagmittag, wie mein Amtskollege aus Wien meint, wird sich aber auch bei mir nicht ausgehen.

Sehen Sie sich um es in der Fußballer-Sprache auszudrücken als eine Art „Interims-Bürgermeister“ oder wollen Sie auch bei der nächsten Gemeinderatswahl im Jahr 2020 kandidieren?

Ich bin vom Gemeinderat für diese Legislaturperiode zum Bürgermeister gewählt worden und werde mich auch 2020 zur Verfügung stellen.

Was war der Grund für den plötzlichen Rücktritt von Herrn Schmitzer? Es gibt Gerüchte, dass es ihn ärgerte, immer auf die Themen Freibad und Windräder reduziert worden zu sein. War vielleicht auch eine Überlegung, Ihnen genug Einarbeitungszeit zu geben?

Warum Werner Schmitzer so plötzlich zurückgetreten ist, kann er Ihnen nur selbst beantworten. Ich denke, dass er 14 Jahre an der Spitze der Gemeinde viel gegeben hat  und sich nun ein bisschen zurücknehmen will. Werner Schmitzer hat in all diesen Jahren als Bürgermeister viel bewegt und sehr viel umgesetzt. Dass seine Amtszeit jetzt nur auf diese zwei Themen reduziert wird, hat er sich nicht verdient. Ich denke auch, dass er diesen Termin gewählt hat um seinem Nachfolger genug Zeit zu geben um sich einzuarbeiten, um Projekte anzugehen und sie umzusetzen. Dafür ist der Zeitpunkt jetzt ideal.

Was glauben Sie hätte Ihr Vorgänger in seiner Amtszeit besser machen können?

Es entspricht nicht meinem Stil über meinen Vorgänger zu urteilen. Ich kann Ihnen eine Reihe von Projekten nennen die in seiner Amtszeit umgesetzt wurden. Der neue Kindergarten, das Altstoffsammelzentrum, der neue Fussballplatz, das betreute Wohnen, die Musikschule sowie die Entschärfung der Edelböckkurve sind alles Projekte die aufgrund seines  unermüdlichen Einsatzes um Förderungen und Subventionen umgesetzt werden konnten.

Was sind Ihre persönlichen Ziele für Pyhra?

Mir ist die Nachnutzung des Freibadareals ein wichtiges Anliegen. Das Freibad ist jetzt geschliffen worden, und es gilt jetzt zu überlegen, was die Bevölkerung dort haben möchte. Wir werden es gemeinsam in der Gemeinde planen. Mein ergeiziges Ziel  wäre es, das Projekt heuer zu planen und im nächsten Jahr umzusetzen um im Jahr 2019 alle davon profitieren zu können – was auch immer uns hier gelingt umzusetzen werden wir demnächst in den Gremien erarbeiten.

Haben Sie schon Ideen dafür?

Ein Wohnbauprojekt wird dort gewiss nicht entstehen. Die Fläche soll für die Bevölkerung verwendet werden. Wenn ich mich in meiner Gemeinde umhöre, bekomme ich eine sehr genaue Vorstellung, was die Bevölkerung gerne realisiert haben möchte. Man wünscht sich ein Freizeit-Areal und einen Wirt im Zentrum. Auch ein Gesundheitszentrum sowie ein Mehrzweckraum für die Jugend und die Senioren sollen hier Platz finden. Das alles soll auf dem Areal umgesetzt werden - sofern es sich auch finanzieren lässt.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden