Traditionshändler Georg Hausmann KG ist insolvent

Thomas Lettner, 27.09.2017 13:50

ST. PÖLTEN. Die Firma Georg Hausmann KG, die sein Stammhaus in der Rathausgasse 8-10 hat, hat am Landesgericht St. Pölten den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. 57 Arbeitnehmer sind von der Insolvenz betroffen.

Das 1972 gegründete Unternehmen ist ein alteingesessenes Handelsunternehmen in den Sparten Leder-, Papier- und Schreibwaren und betreibt österreichweit 15 Filialen in St. Pölten (4), im Wien-Auhofcenter, im Donauzentrum Wien, Vöcklabruck, Wiener Neustadt (2), Liezen, Krems, Linz, Tulln und Amstetten.

Wenig erfolgreiche neue Standorte und Preiskampf

Vonseiten des Unternehmens heißt es, dass der Georg Hausmann KG die Umsetzung einer von Beraterseite vor Jahren empfohlenen Expansionsstrategie nicht geglückt sei. Neue Standorte, die mehr versprachen, als sie mittelfristig hielten, ein sich immer rascher änderndes Kundenverhalten und ein von Diskontanbietern stetig verschärfter Margendruck hätten ein Weiterarbeiten im bisherigen Umfang unmöglich gemacht.

Verbindlichkeiten in Höhe von 3,5 Millionen Euro

Es sind rund 150 Gläubiger und 57 Arbeitnehmer betroffen. Die Passiva belaufen sich auf rund 3,5 Millionen Euro. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten. Das Unternehmen wird derzeit reduziert von Masseverwalter Volker Leitner fortgeführt.

Abstimmung am Landesgericht

Am 19. Dezember kommt es am Landesgericht St. Pölten zu einer Abstimmung, bei der geklärt wird, welche weiteren Schritte für die Gläubiger am vernünftigsten sind. Bis dahin werden Sanierungsschritte eingeleitet, in Zuge derer es zur Aufgabe defizitärer Standorte, einer verbesserten Logistik sowie zur Reduzierung des Personals kommen wird.

Standorte in NÖ nicht betroffen

Die Unternehmensleitung betont jedoch, dass das Stammhaus in St. Pölten sowie auch alle übrigen Standorte in Niederösterreich nicht von der geplanten Umstrukturierung betroffen sind. Durch das anstehende Sanierungsverfahren werde es auch zu keiner Unterbrechung und Einschränkung des gewohnten Warenangebots oder zu Preisänderungen kommen.